Schweizer wollen Energiewende laut Umfrage forcieren

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Bern,

Laut einer neuen Umfrage wollen 79 Prozent der Schweizer die Energiewende vorantreiben. Sie bemängeln die Dringlichkeit in der Politik.

Energiewende
Solaranlagen stehen vor einer ehemaligen Abräumförderbrücke «F60» in einem Besucherbergwerk des früheren Braunkohletagebaus Klettwitz-Nord. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Fast 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung will die Energiewende vorantreiben.
  • Ein Abkommen von klimaschädlicher Energie steht dabei ganz oben auf der Wunschliste.
  • Auch ein Verbot neuer Ölheizungen hielten die Umfrage-Teilnehmer für gerechtfertigt.

79 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer fehlt bei der Politik die gebotene Dringlichkeit, die Energiewende voranzutreiben.

Ganz konkret wünscht sich die Bevölkerung eine konsequente Abkehr von klimaschädlicher Energie. Das sind Ergebnisse aus dem «Energie-Trendmonitor Schweiz 2020».

Dafür wurden bevölkerungsrepräsentativ 1000 Eidgenossen von einem Marktforschungsinstitut im Auftrag von Stiebel Eltron befragt.

Energiewende
Laut der Umfrage wünschen sich die Schweizer eine Energiewende. - Keystone

84 Prozent der Schweizer sprechen sich für ein Verbot neuer Ölheizungen im Altbau aus. Damit begrüssen sie die Politik des Kantons Basel-Stadt, der den Einsatz erneuerbarer Energie heute schon zwingend vorschreibt. Darüber hinaus befürworten die Verbraucher einen landesweiten CO2-Grenzwert für Gebäude (74 Prozent).

Mit CO2-Grenzwert Energiewende vorantreiben

«Ein CO2-Grenzwert für Gebäude ist ein wichtiger Schritt für mehr Klimaschutz in den Haushalten. Er könnte in vielen Fällen verhindern, dass ein Ölkessel mit einem Ölkessel ersetzt wird.» Dies sagt Paul Stalder, Geschäftsführer von STIEBEL ELTRON Schweiz. «Denn dies hätte weitreichende Folgen: Jede neu installierte Ölheizung bedeutet, dass der Umstieg auf erneuerbare Energie im Heizungskeller um weitere 20 Jahre verschoben wird.»

Heizen ohne fossile Brennstoffe

Doch in der Politik wird über die Umsetzung des CO2-Gesetzes weiter heftig debattiert. So will der Ständerat einen CO2-Grenzwert für Altbauten einführen. Dies würde für viele Gebäude ab 2023 einem faktischen Ölheizungsverbot gleichkommen. Die Nationalratskommission hingegen hat eine Übergangsfrist bis 2026 ausgehandelt, um die laufenden Massnahmen der Kantone zu honorieren.

wärmepumpe
Bei der Wärmepumpe wird ganz auf fossile Energieträger verzichtet. - Keystone

Unbestritten senkt der Umstieg auf grüne Energien die CO2-Emissionen drastisch. Bei der Wärmepumpen-Technologie wird ganz auf fossile Energieträger verzichtet. Selbst der für den Antrieb benötigte Strom lässt sich mit erneuerbaren Quellen erzeugen.

Schweizer wollen mehr Förderung

Wer auf ein grünes Heizsystem umsteigt, erhält zwar im Rahmen des Gebäudeprogramms Fördergelder von Bund und Kantonen. Laut «Energie-Trendmonitor Schweiz» fordern mehr als 50% der Befragten noch stärkere finanzielle Anreize für die private Energiewende: Und dies könnte durchaus zielführend sein. Denn jedem Zweiten ist es aktuell eindeutig zu teuer, auf umweltfreundliche Technologie beim Wohnen umzustellen.

Kompetente Energieberatung

«Wer auf grüne Heiztechnik umsteigen will, sollte auf jeden Fall einen unabhängigen Energie-Experten beiziehen, », empfielt Paul Stalder. «Ein gemeinsam erstelltes Sanierungskonzept kann vor Fehlinvestitionen schützen und Steueroptimierungen ermöglichen.» Auch die Energieberatungsstellen der Kantone geben kompetent Auskunft, denn die Fördermassnahmen und -beiträge variieren je nach Kanton.

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