Schweizer Zoll findet 700 illegale Produkte in Päckli

Keystone-SDA
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Zürich,

Der Bund hat eine grosse Paketkontrolle durchgeführt. Dabei entdeckten Mitarbeitende in rund 700 Paketen Medikamente, Fälschungen und Waffen.

Ein Paket in einem Postverteilungszenter.
Viele Produkte, die in die Schweiz bestellt werden, sind illegal. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Zoll entdeckt in 700 Paketen illegale Medikamente, Fälschungen und Waffen.
  • Rekord: Bis Ende Jahr werden 55 Millionen Pakete in die Schweiz eingeführt.
  • Swissmedic warnt vor Online-Bestellungen ausländischer Medikamente.

Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) hat vergangene Woche im Raum Zürich die grösste Paket-Kontrolle seiner Geschichte durchgeführt.

In knapp 700 Paketen aus dem Ausland fanden die Mitarbeitenden haufenweise Medikamente, gefälschte Kleider und Waffen. Beim Online-Shopping kennen viele Schweizerinnen und Schweizer keine Grenzen.

Die Päckli-Flut aus dem Ausland nimmt stetig zu und erreicht in diesem Jahr einen neuen Rekord. Das BAZG geht davon aus, dass bis Ende Jahr 55 Millionen Pakete in die Schweiz eingeführt werden. Im vergangenen Jahr waren es erst 47,3 Millionen.

«Es sind Riesenmengen.» Dies sagte Tanja Brunner, Chefin Zoll Zürich, am Donnerstag vor den Medien. Und weil es beim Online-Shoppen schnell gehen soll, kommen die meisten Pakete per Flugzeug in die Schweiz.

1500 Pakete geöffnet

Viele Produkte, die Schweizerinnen und Schweizer shoppen, sind jedoch illegal. Vom 4. bis am 8. November führten deshalb rund 40 Zoll-Mitarbeitende an zehn Standorten eine Grosskontrolle durch.

Über 15'000 Päckli wurden dabei geröntgt. Dazu wurden rund 1500 Pakete geöffnet, weil sie verdächtig aussahen. Das Resultat der Aktion ist aktuell in einer Halle im Embraport in Embrach aufgehäuft: 700 illegale Paketsendungen.

Hast du schon einmal Medikamente aus dem Ausland bestellt?

Besonders häufig gefunden wurden Medikamente wie Erektionsförderer, Dopingmittel, aber auch gefälschtes Ozempic, das Schlankheitsmedikament.

Swissmedic warnt vor Online-Bestellungen ausländischer Medikamente

«Wir raten dringend davon ab, Medikamente online im Ausland zu bestellen», sagte Nicolas Fotinos von Swissmedic. Gefälschtes Ozempic habe sich auch schon als «normales» Insulin entpuppt, das für Nicht-Diabetiker gefährlich werden könne. Auch von «Detox-Tee» und anderen «Naturprodukten» unklarer Herkunft warnt er.

Allerdings ist es für Kundinnen und Kunden oft schwierig, illegale Apotheken zu erkennen. Es gibt mehr illegale Angebote als legale. Stammt die Website aber nicht aus der Schweiz und die Adresse endet mit «.com», sollten Konsumenten misstrauisch werden.

Illegale Apotheken und gefälschte Medikamente

«Illegale Apotheken haben auch meist ein Überangebot an Erektionsförderern», sagte Fotinos weiter. Dauert die Lieferzeit zudem vier Wochen, obwohl die Apotheke angeblich in Genf ist, kann ebenfalls etwas nicht stimmen. Die meisten illegalen Medikamente, die vom Schweizer Zoll herausgefischt werden, stammen aus Indien.

In der Lagerhalle liegen auch unzählige Waffen, die zwar nur täuschend echt aussehen, aber dennoch illegal sind. Im Ausland werden solche Softair-Guns häufig als «Spielzeug» angepriesen. «Ausländische Händler müssen sich nicht ans Schweizer Gesetz halten», sagte Andreas Wydler, Leiter Zentralstelle Waffen beim Bundesamt für Polizei.

Beschlagnahmte Waren werden vernichtet

Es sei ratsam, sich vor einer Bestellung an die Behörden zu wenden und abzuklären, ob die Waffe auch legal ist. Der Bund und jeder Kanton bieten solche Beratungen an. Die Grosskontrolle förderte auch «kreative» Produkte zu Tage.

In der Lagerhalle in Embrach liegt derzeit etwa ein Waffen-Set für Damen. Es besteht aus einem Schlagring in Katzenform, einem Dolch, der als Kamm getarnt ist und einem violett glitzernden Elektroschockgerät. Alles hübsch verpackt in einem Handtäschchen.

Die Bestellerin dieses «Selbstverteidigungs-Sets» wird ihre Ware nie erhalten. Die aus dem Verkehr gezogenen Produkte werden vernichtet.

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Kommentare

User #2717 (nicht angemeldet)

Anhand der Bestellungen seht ihr wiviel Ihr in Bern verliert, aber zum Glück treibt ihr die Preise immer höher.

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