Schweizergarde: 50 Millionen Franken für geplante Kaserne

Keystone-SDA
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Solothurn,

Eine Stiftung in Solothurn erhält von den Behörden des Vatikans den Auftrag zur Beschaffung finanzieller Mittel für den Kasernenneubau für die Schweizergarde.

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Schweizergardisten bei einem Gottesdienst im Vatikan. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Solothurner Stiftung soll finanzielle Mittel für die Schweizergarde beschaffen.
  • Mit den insgesamt 50 Millionen Franken soll eine neue Kaserne gebaut werden.

Das Projekt für eine neue Kaserne der päpstlichen Schweizergarde im Vatikan ist einen Schritt weiter. Eine 2016 in Solothurn gegründete Stiftung erhielt von den Behörden des Vatikans den Auftrag, die Mittel für den Neubau aufzutreiben - rund 50 Millionen Franken.

Man habe vom Staatssekretär des Papstes, Kardinal Pietro Parolin, im Juni grünes Licht erhalten, sagte Jean-Pierre Roth, Präsident der Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan, in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung La Liberté vom Montag. Die Kirche wolle keine finanziellen Risiken eingehen. Deshalb müsse die Stiftung das Geld vor Baubeginn beschaffen.

Die geschätzten Kosten liegen laut Roth bei rund 50 Millionen Franken. Man müsse drei Gebäude mit Feuchtigkeitsproblemen abreissen und zwei davon wieder aufbauen. Es handle sich um ein Projekt auf einer Fläche von rund 14'200 Quadratmetern.

Heiss im Sommer, kalt im Winter

Der ehemalige Präsident der Schweizerischen Nationalbank verweist auf das Alter der bestehenden Gebäude. Zwei davon stammten aus dem 19. Jahrhundert. Ein drittes Haus sei 1920 gebaut worden. Die Räume seien nie erneuert worden und würden die heutigen Baunormen nicht mehr erfüllen. «Es ist sehr heiss im Sommer und kalt im Winter», sagte Roth.

Zudem habe die Garde künftig einen grösseren Platzbedarf, sagte der Stiftungspräsident weiter. Auf der einen Seite solle die Zahl der Gardisten von 110 auf 135 aufgestockt werden. Auf der anderen Seite brauche es mehr Platz für deren Familien, weil der Papst künftig auch unverheiratete Gardisten zulassen will.

Die neue Kaserne aus nur noch zwei Gebäuden soll ab 2023 in Betrieb genommen werden. Während der rund vierjährigen Umbauzeit sollen die Gardisten andernorts untergebracht werden. Der Vatikan sucht derzeit nach temporären Unterkünften.

Leibwächter des Papstes

Die 1506 gegründete Schweizergarde ist für Wach- und Ehrendienste im Vatikan, aber auch für den Personenschutz des Papstes zuständig. Als historische Heldentat und eigentliche Geburtsstunde der Truppe gilt der Kampf gegen die plündernden Söldner von Kaiser Karl V. beim «Sacco di Roma» am 6. Mai 1527. Damals starben 147 Gardisten bei der Verteidigung von Papst Clemens VII.

Mitglied der Garde können nur katholische Männer werden, die in der Schweiz Militärdienst geleistet haben und einen untadeligen Ruf besitzen. Wer Hellebardier wird, sollte mindestens 1,74 Meter gross, jünger als 30 Jahre alt und derzeit noch unverheiratet sein.

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