Schweizerische Literatur: Neuerscheinungen im Oktober 2021

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Bern,

Prosa, Spoken-Word, Essay oder Lyrik von Schweizer Autorinnen und Autoren sowie von Schreibenden, die in der Schweiz leben: Hier eine Auswahl an neuen Werken, die im Oktober für Gesprächsstoff sorgen werden.

Limmat Verlag
Ein Stapel Bücher. (Symbolbild) - Keystone

Prosa, Spoken-Word, Essay oder Lyrik von Schweizer Autorinnen und Autoren sowie von Schreibenden, die in der Schweiz leben: Hier eine Auswahl an neuen Werken, die im Oktober für Gesprächsstoff sorgen werden.

Franz Hohler: «Der Enkeltrick». Erzählungen. Luchterhand, 160 Seiten. (Erscheint am 11. Oktober)

Franz Hohler, der seit Jahrzehnten als einer der bedeutendsten Erzähler der Schweiz gilt, versammelt Geschichten, in denen das Fantastische beiläufig daherkommt. Unscheinbare Risse im alltäglichen Gefüge öffnen dem Wunderbaren Tür und Tor, sei es wenn in der titelgebenden Geschichte eine alte Dame wegen eines Enkeltricks auf eine weite Reise geht oder das Personal in einem Alpenhotel durch einen geheimnisvollen Steinregen in die Flucht geschlagen wird.

Gabrielle Alioth: «Die Überlebenden». Roman. Lenos Verlag, 280 Seiten. (Erscheint am 15. Oktober)

Die Geschichten von Mina, Max und Vera verbinden sich zu einem Porträt einer Schweizer Familie im zwanzigsten Jahrhundert. An Bruchstellen ihres jeweiligen Lebens werden sie neu mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Die Autorin, Journalistin, frühere Konjunkturforscherin und Übersetzerin Gabrielle Alioth stellt in ihrem neuen Roman Gewissheiten über Heimat und Zugehörigkeit in Frage. Sie thematisiert den Umgang mit der Vergangenheit und die Suche nach einer eigenen Wahrheit.

Rolf Hermann: «In der Nahaufnahme verwildern wir». Gedichte. Der gesunde Menschenversand, 120 Seiten. (Erscheint am 15. Oktober)

Vier Gedichtzyklen, die Rainer Maria Rilke am Ende seines Lebens im Wallis geschrieben hatte, nimmt der gebürtige Walliser Rolf Hermann zum Ausgangspunkt seiner neuen Gedichte. Darin beleuchtet er unsere moderne Lebenswelt mit ihren Verflechtungen oder ihren Erschöpfungszuständen. Zum Beispiel in einem Langgedicht, in dem Ampeln sinnentleert blinken und die Begegnung mit einem Tier auf ein besseres Verhältnis von Mensch und Natur hoffen lässt.

Daniel de Roulet: «Staatsräson». Roman. Limmat Verlag, 112 Seiten. (Erscheint am 20. Oktober)

Der Genfer Autor Daniel de Roulet geht auf eine Zeitreise: 1977, als im Jura die Separatisten für einen unabhängigen Jura kämpften, als Deutschland in der Auseinandersetzung mit den Terroristen der Rote Armee Fraktion steckte, wird der Offiziersaspirant Flükiger tot aufgefunden. De Roulet holt in seinem Roman, der im Original «L'Oiselier» heisst und nun in deutscher Übersetzung erscheint, drei Todesfälle aus dem Dunkel der Geschichte, die bis heute nicht überzeugend aufgeklärt sind.

Celestino Piatti: «Alles, was ich male, hat Augen. Everything I Paint Has Eyes». Bildband. Christoph Merian Verlag, 384 Seiten.

Und: «Piatti für Kinder». Sammelband. Nord Süd Verlag, 220 Seiten. (Erscheinen beide am 20. Oktober)

Der Schweizer Grafiker, Maler und Buchgestalter Celestino Piatti (1922-2007) hat über 6000 Buchumschläge für den dtv-Verlag gestaltet, sieben Kinderbücher illustriert und zudem Plakate, Gemälde, Lithografien und Skulpturen geschaffen. Zu seinem 100. Geburtstag wird der erfolgreiche Grafiker in Basel und in München in mehrtägigen Veranstaltungen gewürdigt. Aus diesem Anlass haben der Historiker Claudio Miozzari und Piattis Tochter Barbara Piatti einen Bildband kuratiert, und der Nord Süd Verlag versammelt alle sieben Kinderbücher erstmals in einem Band.

Vincent O. Carter: «Das Bernbuch». Limmat Verlag, 320 Seiten. (Erscheint am 27. Oktober)

Der Afro-Amerikaner Vincent O. Carter hat 1944-45 als GI Europa befreit und ist Jahre später nach Europa zurückgekehrt. 1953 hat er sich in Bern niedergelassen. In seinem Buch, dass unter dem Titel «The Bernbook. A Record of a Voyage of the Mind» 1973 erschienen ist, geht er dem Rassismus auf den Grund. Dabei zeichnet er ein Porträt seiner Zeit, seiner Gesellschaft und der Stadt Bern - als Schwarzer in einer weissen Stadt in einem weissen Land. Dieses Buch erscheint nun erstmals in deutscher Übersetzung.

Weitere:

Ilma Rakusa: «Gedankenspiele über die Eleganz». Droschl, 48 Seiten. (Erscheint am 1. Oktober)

Fabio Lanz: «Ein kaltes Herz. Sarah Conti stellt sich vor». Kriminalroman. Kein & Aber, 380 Seiten. (Erscheint am 5. Oktober)

Yasmine Keles: «Und dann wurde ich endlich jung. Eine Befreiungsgeschichte». Zytglogge, 380 Seiten. (Erscheint am 12. Oktober)

Elio Pellin: «Wilder Beat. Wilde Zeiten. Die Geschichte der Silver Biscuits». Songdog, 84 Seiten. (Erscheint am 15. Oktober)

Fabio Pusterla: «In der vorläufigen Ruhe des Flugs. Nella quiete provvisoria del volo». Gedichte italienisch und deutsch. Limmat Verlag, 340 Seiten. (Erscheint am 20. Oktober)

Julian Dillier: «Frau Bartsch. eine Erzählung». Edition Bücherlese, 128 Seiten. (Neuausgabe zum 100. Geburtstag des Autors; erscheint am 31. Oktober)

Sarah Elena Müller: «Culturestress. Endziit isch immer scho inbegriffe». Der gesunde Menschenversand, 120 Seiten. (Erscheint am 31. Oktober)

Elie Peter: «Bei den Gangstern von Managua». Roman. Knapp Verlag, 180 Seiten. (Erscheint am 31. Oktober)

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