Schweizerisches Nationalmuseum soll Kennzahlen zu Besuchern erheben
Der Schweizer Museumsverband «Schweizerisches Nationalmuseum» erhält Lob von der eidgenössischen Finanzkontrolle EFK. Kritisiert werden nur fehlende Kennzahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Schweizerische Nationalmuseum erhält viel Lob von der eidgenössischen Finanzkontrolle.
- Die EFK kritisiert nur, dass die SNM keine Kennzahlen aufzeichnet.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) erteilt dem Schweizerischen Nationalmuseum (SNM) gute Noten. Verbesserungen empfiehlt sie bei der betriebswirtschaftlichen Steuerung. Hier fehlten Kennzahlen, etwa zu den Besucherinnen und Besuchern, kritisiert die EFK.
Insgesamt zeigt sich die Finanzkontrolle aber zufrieden: Das schweizerische Nationalmuseum habe sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt, schreibt sie in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Die Besucherzahlen und der Ertrag des Museumsbetriebs seien deutlich gestiegen.
Zur betriebswirtschaftlichen Steuerung empfiehlt die EFK dem SNM, geeignete Kennzahlen für die Rechenschaftsablage zu definieren, am besten pro Standort. Diese sollen für die finanzielle Führung verwendet werden. Im Hinblick auf die künftige Ausrichtung des Museums soll auch die Wirtschaftlichkeit einzelner Bereiche analysiert werden.
Erhebung zu Besuchern zentral für Kostenschätzung
Für die aktive Steuerung und die Positionierung des Museums seien Kenntnisse über die Kosten- und Erfolgstreiber zentral, schreibt die EFK. Als Beispiel nennt sie die hohen Unterbringungskosten im Vergleich zu den Besucherzahlen im waadtländischen Prangins.
Eine Erhebung darüber, welche Ausstellungen Besuchermagnete seien und welche auf weniger Resonanz stiessen, wäre vorteilhaft. Damit könnte eine Entscheidungsgrundlage für die eingesetzten Mittel gebildet werden, hält die EFK fest.

Das gelte ebenso für den Anteil Einmal- oder Mehrfachbesucher. Seien die meisten Besucherinnen und Besucher ausländische Touristen, würde das Museum mit weniger Wechselausstellungen kaum an Attraktivität einbüssen.
Schweizerisches Nationalmuseum gegen fortschreitende Bürokratisierung
Das SNM schreibt in seiner Stellungnahme, es erfasse bereits heute zu Händen des Museumsrats zahlreiche Daten zur wirtschaftlichen Mittelverwendung. Ob weitere nützlich sein könnten, will es prüfen.
Der Museumsrat lege aber Wert darauf, dass die Erhebung von Kennziffern einen Mehrwert habe. Dieser Mehrwert soll den administrativen Aufwand eindeutig übertreffen, schreibt es weiter. Dies im Sinne der Wirtschaftlichkeit und gegen fortschreitende Bürokratisierung.
Zum SNM gehören mehrere Schweizer Museen. Unter anderem das Landesmuseum Zürich, das Château de Prangins und das Forum Schweizer Geschichte in Schwyz. Dazu kommt auch das Sammlungszentrum in Affoltern am Albis.
Jährlich erhält das SNM einen Bundesbeitrag von rund 30 Millionen Franken, dazu kommen rund 20 Millionen für die Unterbringung. Das SNM ist seit 2010 eine öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes.