Schwimmende Schweine im Einsatz für Kröten und Unken im Kanton Zug
Im Rahmen eines Pilotprojekts im Kanton Zug kommen Schweine aus Kroatien zum Einsatz, um den Lebensraum für Kröten und Unken vor zu viel Vegetation zu bewahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Schwimmende Schweine sollen den Lebensraum von Kröten und Unken retten.
- Das ist das Ziel eines Pilotprojekts in einer ehemaligen Kiesgrube im Kanton Zug.
- Durch ihr Wühlen kann das Gebiet nicht von Vegetation überwuchert werden.
In einer ehemaligen Kiesgrube im Kanton Zug sollen Schweine den Lebensraum für Kröten und Unken sichern. Sie sollen mit ihrer Wühlarbeit dafür sorgen, dass das Gebiet nicht überwächst. Dabei kommen Schweine zum Einsatz, die schwimmen können. Die Zuger Baudirektion hat am Freitag über das Pilotprojekt im ehemaligen Schlammweiher der Kibag AG in Edlibach informiert.
Natürliche Alternative zu Maschinen
Dort haben Anfang Monat drei Turopolje-Schweine ihr Refugium bezogen. Ihre Aufgabe ist es, im Boden zu wühlen. Damitsollen sie dafür sorgen, dass der karge Boden – ein Pionierlebensraum – erhalten bleibt.
Ohne Schweine würde der Weiher in wenigen Jahren mit Schilf- und Rohrkolben überwachsen und die Umgebung sich in Wiesen verwandeln. Der Vegetationsbewuchs könnte alle zwei bis drei Jahre maschinell entfernt werden, teilte die Baudirektion mit. Dies sei aber aufwendig und nicht naturnah.
Im Falle des Edlibacher Schlammweihers wurde deswegen entschieden, statt Baggern Schweine einzusetzen. Sie machten genau das, was die Maschinen tun würden, teilte die Baudirektion mit. Sie würden durch ihr Wühlen die Vegetation entfernen und offene, wenige bewachsene Böden zurücklassen.
Schweine bei Erfolg auch in anderen Gebieten
Auch Gewässer sollen frei von zu viel Vegetation gehalten werden. Deshalb wurde nach einer Schweinerasse gesucht, die an überschwemmte Gebiete angepasst ist und schwimmen kann. Hierbei sei man auf die vom Aussterben bedrohte Nutztierrasse der Turopolje-Schweine gestossen. Diese stammten aus den Save-Auen Kroatiens, hiess es in der Mitteilung.
Im Fokus des Projekts steht der Erhalt des Lebensraums für stark bedrohte Amphibienarten wie die Kreuzkröte oder die Gelbbauchunke. Sei es erfolgreich, sollen Schweine auch in anderen Gebieten des Kantons Zug zum Einsatz kommen. Verschiedene Kiesgruben würden in den kommenden Jahren fertig aufgefüllt oder teilweise rekultiviert sein.