Sehr nasses hydrologisches Jahr in der Nordschweiz
Die Nordschweiz verzeichnet 2021 wegen starkem Regen im Frühling und Sommer ein sehr nasses hydrologisches Jahr.

Das Wichtigste in Kürze
- Der viele Regen im Frühling und Sommer führte zu einem nassen hydrologischen Jahr.
- Auch die Gletscherschmelze hat dazu beigetragen.
Das mit dem September beendete hydrologische Jahr 2020/21 ist vor allem in der Nordschweiz überaus nass gewesen. In Basel und St. Gallen fiel fast ein Drittel mehr Niederschlag als im Mittel. In Basel war es sogar eines der nassesten Jahre überhaupt.
Das hydrologische Jahr startet jeweils am 1. Oktober und endet am 30. September. Nach dem nassen Frühling und einem Sommer mit Rekordregen an gewissen Orten kam wenig überraschend ein Niederschlagsüberschuss zusammen, so Meteo.
Basel knapp an Rekordjahr vorbei
In Basel fielen 1064 Millimeter pro Quadratmeter, während es im langjährigen Mittel 780 sind. Nur die Rekordjahre von 1939 mit gut 1200 Millimetern, 1992 und 1999 übertrafen diesen Wert. Auch in St. Gallen lag die Niederschlagsmenge mehr als 30 Prozent über dem Mittel.
Bei den Niederschlagsmengen gibt es im Unterschied zu den recht gleichmässig verteilten Temperaturen lokal grosse Unterschiede. In Genf entsprachen die 950 Millimeter Niederschlag ziemlich genau dem langjährigen Mittelwert.

Auch in Lugano war es nur wenig nasser als gewöhnlich, obwohl es im Tessin überdurchschnittlich viel regnete. In Braunwald GL resultierte gar eine Niederschlagsmenge unter dem Mittel, obwohl der Rest des Glarnerlands Überschüsse verzeichnete.
Rekordregen im Juni und Juli
Vor allem der Juni und Juli brachten vielerorts Rekordregenmengen. Andererseits gab es im hydrologischen Jahr auch trockene Monate, so der Februar oder der April. Sogar viel zu trocken war der November.
Dass das hydrologische Jahr am 1. Oktober beginnt, liegt gemäss SRF Meteo an der Wasserwirtschaft. Hauptgrund bildet der Schnee, der als Wasser erst mit Frühling und Sommer im anschliessenden Kalenderjahr abfliesst. Durch die Bilanz Ende September geht die Gleichung Niederschlag minus Verdunstung gleich Abfluss einigermassen auf.
Allerdings sind in der Rechnung das Grundwasser und der Gletscherabfluss nicht berücksichtigt. Wie SRF Meteo schreibt, war in den letzten Jahren der Abfluss wegen der Gletscherschmelze immer gross. Auch im abgelaufenen hydrologischen Jahr war das nicht anders, obwohl es viel Niederschlag gab und verhältnismässig kühl war.