Elterntaxis für Kindergärtler sorgen in Seon AG für Ärger. Ein Anwohner schildert das Problem, eine Mutter zeigt Verständnis.
In Seon AG ist der Ärger über Elterntaxis teils gross. Nau.ch hat mit einem Anwohner gesprochen. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Anwohner der Kirchtalstrasse in Seon AG ärgern sich über die vielen Elterntaxis.
  • Kindergärtler werden von den Autos auf- und abgeladen.
  • Eine Mutter kann den Ärger nachvollziehen, rechtfertigt aber ihren «Taxidienst».
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Im aargauischen Seon stören sich Anwohner ab Elterntaxis. Seit einiger Zeit wird die Kirchtalstrasse durch Autos blockiert, die Kindergärtler auf- und abladen.

Auslöser ist eine Baustelle beim Kindergarten, wodurch der übliche Halteplatz der Elterntaxis gesperrt ist. Für die Eltern musste deshalb eine andere Lösung her. Fündig wurde man an der Kirchtalstrasse, wo die Kinder mittlerweile abgeholt werden.

Sind Sie zu Fuss in den Kindergarten gegangen?

Weil an besagter Strasse nicht nur ein, sondern mehrere Autos halten, wird der Verkehr aber gestockt und das Trottoir versperrt. Nicht nur das: Die Elterntaxis versperren einigen Anwohnern sogar die Einfahrt – das sorgt für Unmut.

Die Regionalpolizei Lenzburg wurde darauf aufmerksam und verteilt mittlerweile Bussen, wie «Argovia Today» berichtete. Eine Lösung des Problems ist damit aber nicht gefunden.

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In Seon AG stören sich die Anwohner der Kirchtalstrasse an den vielen Elterntaxis, die ihre Kindergärtler ab- und aufladen.
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Die Strasse wird teilweise zugeparkt, das Trottoir und Einfahrten versperrt.
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Auch ein privater Parkplatz wurde schon von einem Elterntaxi besetzt.
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Der sonst von den Elterntaxis benutzte Parkplatz nahe dem Kindergarten ist wegen einer Baustelle gesperrt.

Nau.ch war in Seon vor Ort und konnte mit Betroffenen sprechen. «Sie stehen in Reih und Glied und warten, bis die Kinder kommen», beschreibt Anwohner Urs Dössegger.

Er finde die Elterntaxis, die mit dem Parkieren «etwas unvorsichtig» seien, nicht nötig. Es störe sogar die Kindergärtler, die ihren Weg nach Hause zu Fuss zurücklegen. Wenn das Trottoir zuparkiert sei, könnten die Kinder kaum noch durchlaufen. Das sei nicht der Sinn der Sache, meint Dössegger.

«Ein bisschen daneben»

Richtig unangenehm wurde es einst bei einem seiner Nachbarn. Dort habe eine Frau einfach auf dem privaten Parkplatz parkiert. Darauf angesprochen, habe sie der dort wohnhaften Frau erwidert: «Ich weiss schon, dass ihr Mann erst um 11.45 Uhr von der Arbeit nach Hause kommt, dann bin ich wieder weg.»

Eine Mutter erklärt, weshalb ihre Kinder am Montag auf ein Elterntaxi angewiesen sind. - Nau.ch/Nico Leuthold

Dössegger zufolge stören sich viele seiner Nachbarn an den Elterntaxis.

Es sei ohnehin viel besser fürs soziale Umfeld, wenn die Kinder laufen würden, findet er. «Es finden alle schade, dass man den Kindern nicht zutraut, den Schulweg allein zu meistern.»

Der Anwohner selbst findet es «einfach daneben» – so wie viele seiner Nachbarn.

Elterntaxi-Fahrerin würde sich auch gestört fühlen

Den Unmut der Anwohner versteht auch eine Mutter, die ab und zu Elterntaxi-Dienst hat. «Ich würde mich selber auch gestört fühlen», gesteht sie gegenüber Nau.ch. Auch sie würde sich über einen öffentlichen Parkplatz freuen, fünf Abstellplätze würden schon ausreichen.

Das Elterntaxi rechtfertigt die Mutter damit, dass ihre Kinder zu Fuss rund eine halbe Stunde bis nach Hause hätten. Am Montag haben die Kinder jeweils morgens und nachmittags Kindergarten, aus zeitlichen Gründen fahre man sie deshalb mit dem Auto.

Eine Lösung an der Kirchtalstrasse hat es bisher nicht gegeben.

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