SEV fordert Bund zum Verzicht von weiteren Fernbuskonzessionen auf

Keystone-SDA
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Bern,

Nach dem Aus der Fernbuslinien von Eurobus fordert die Gewerkschaft SEV, dass der Bund weitere Konzessionsgesuche ablehnt.

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Busse des österreichischen Anbieters Dr. Richard stehen bereit. Das Unternehmen will innerschweizerische Busverbindungen im Fernverkehr anbieten. Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals fordert den Bund aber auf, auf das Ausstellen einer entsprechenden Konzession zu verzichten. - sda - Dr. Richard

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Fernbusangebot von Eurobus scheiterte.
  • Für die SEV ist dies ein Zeichen, dass dieses Modell in der Schweiz nicht funktioniert.
  • Nun fordert sie vom Bund, dass weitere Konzessionsgesuche abgelehnt werden.

Mit dem Ende des nationalen Fernbusangebots «Swiss-Express» von Eurobus verschwindet das einzige solche Angebot vom Markt. Ein österreichischer Anbieter will in die Bresche springen. Nun fordert die Gewerkschaft SEV den Bund auf, das Konzessionsgesuch abzulehnen.

Die Streichung der drei Eurobus-Verbindungen zwischen verschiedenen Schweizer Städten zeige, dass eine solche Nachfrage in der Schweiz nicht existiere.

«Dieses Geschäftsmodell ist nicht tragfähig», gibt der SEV zu bedenken. Die Gewerkschaft kritisiert zudem die teils «prekären Arbeits- und Lohnbedingungen» in der Branche. Aufgrund dessen solle das Bundesamt für Verkehr (BAV) auf das Ausstellen von neuen Fernbuskonzessionen verzichten.

Eurobus verkündete vorläufiges Ende

Am Mittwoch hatte das Personentransportunternehmen Eurobus das vorläufige Ende seines innerschweizerischen Angebots verkündet - mangels Kundennachfrage. Bereits im vergangenen Dezember hatte der Anbieter die Teilstrecken zwischen Chur und Zürich sowie zwischen Martigny und Sitten eingestellt. Die Auslastung der Busse lag nur bei rund 10 Prozent.

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Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV fordert eine Ablehnung weiterer Konzessionen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Nur wenige Stunden nach dem kommunizierten Aus machte sich ein potenzieller Nachfolger bemerkbar. Der österreichische Anbieter Dr. Richard will in die entstehende Lücke springen. Er strebt einen Busbetrieb auf den Strecken Zürich Flughafen-Zürich-Bern, Zürich-Basel-Bern sowie Zürich-Luzern-Bern an.

Das entsprechende Konzessionsgesuch liegt seit über einem Jahr beim Bund. Anhörungen der Kantone, Tarifverbunde und Verkehrsunternehmen stehen an. Das BAV hatte in seiner Strategie 2030 beschlossen, dass der öffentliche Personenverkehr verstärkt privatisiert werden soll.

Ungleiche Konkurrenz

Die Gewerkschaft SEV fordert nun das BAV aber auf, sofort auf die Bremse zu treten. Der «unfaire Wettbewerb im Schienenverkehr» sei Unsinn, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Bund gebe Gelder in Milliardenhöhe für den Bahnverkehr aus, da brauche es keine ungleiche Konkurrenz.

Der Anbieter Dr. Richard zeigt sich da optimistischer. «Wir gehen davon aus, dass mit der Betriebseinstellung [von Eurobus] der Erteilung einer Konzession an Dr. Richard nichts mehr im Wege steht», steht in der Mitteilung vom Mittwoch.

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Der Fernbusanbieter Eurobus stoppte sein innerschweizerisches Angebot namens «Swiss-Express». Es geht um drei Linien in der Deutschschweiz, die von sechs Bussen betrieben werden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LEANDRE DUGGAN

Der Fernbus stelle auch in der Schweiz eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden öffentlichen Fernverkehrsangebot auf Schiene und Strasse dar.

Roger Müri, Geschäftsführer des Schweizer Geschäfts von Eurobus, erwähnte am Mittwoch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA die aus seiner Sicht schwierigen Rahmenbedingungen. «Damit Fernbusse in der Schweiz ihre Rolle als sinnvolle Ergänzung des öffentlichen Verkehrs finden können, muss es neue Regeln geben».

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