Der Pharmakonzern Roche will laut CEO Severin Schwan mithilfe der eigenen Entwicklung neuer Medikamente wachsen.
Severin Schwan
Der bisherige Roche-CEO Severin Schwan. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Pharmakonzern Roche will durch die eigene Medikamenten-Pipeline wachsen.
  • Schwan zeigt sich zuversichtlich bezüglich der Spark-Übernahme für 4,3 Milliarden.
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Der Pharmakonzern Roche will durch die eigene Entwicklung neuer Medikamente wachsen und nicht durch Zukäufe. «Ich bin zuversichtlich, dass wir eine starke Pipeline haben, die das Wachstum langfristig unterstützen wird». Dies sagte Konzernchef Severin Schwan der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Freitag veröffentlichten Interview.

«Ich glaube nicht, dass es auf lange Sicht eine kluge Strategie ist, eine Wachstumslücke durch M&A zu schliessen. Wenn Sie anfangen, Lücken zu schliessen, laufen Sie Gefahr, dass Sie zu viel bezahlen. Oder etwas an Bord zu nehmen, das strategisch nicht passt.»

Schwan, der seit elf Jahren an der Roche-Spitze steht, bekräftigte, dass ergänzende Zukäufe im Mittelpunkt stehen. Der Konzern prüfe laufend Möglichkeiten, verfolge aber einen opportunistischen Ansatz.

Zuversicht bei Spark-Übernahme

Schwan zeigte sich zuversichtlich, die Spark-Übernahme für 4,3 Milliarden Dollar bis zum Jahresende über die Bühne zu bringen. Er räumte ein, dass die tiefgreifende Prüfung durch die US-Kartellbehörde FTC überraschen kam. «Basierend auf unserer Einschätzung dachten wir, dass wir das relativ schnell und ohne eine detailliertere Überprüfung abschliessen sollten». Dies sagte Schwan, ohne sich zu den konkreten Bedenken der FTC zu äussern.

Roche hat die Frist für die Übernahme von Spark, die ursprünglich bei Ende Juni abgeschlossen sein sollte, wiederholt verlängert. An den Bedingungen des Spark-Angebots halten die Schweizer fest. Es bleibe abzuwarten, wie die Regulierungsbehörden solche Transaktionen künftig handhaben werden. Und ob es häufiger zu einer detaillierten Überprüfung komme, erklärte Schwan.

Wechsel bei Medikamenten macht Prognose schwieriger

Angesprochen auf die zweimal angehobene Jahresprognose verwies Schwan auf den Umbruch in der Medikamentenpalette. «Wir haben eine beispiellose Veränderung in unserem Portfolio», sagte der Manager. Es sei schwieriger, die Umsatzentwicklung von neu auf den Markt gebrachten Arzneien vorherzusagen, als die von etablierten.

Dank neuer Medikamente kann der Konzern die Umsatzerosion durch billigere Nachahmermittel für seine drei Top-Umsatzbringer Herceptin, MabThera und Avastin auffangen.

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