Sicherheit auf Skipisten: So schützen Sie sich vor Unfällen
Am Donnerstag kam es in Sankt Moritz zu einem tödlichen Unfall auf der Skipiste. Die BFU erklärt, wie Wintersportler das Verletzungsrisiko minimieren können.
Das Wichtigste in Kürze
- Diese Woche ist es erneut zu einem schweren Unfall auf einer Schweizer Skipiste gekommen.
- Die Beratungsstelle für Unfallverhütung erklärt, wie das Verletzungsrisiko minimiert wird.
Kaum hat das neue Jahr begonnen, ist es schon wieder zu einem schweren Unfall auf einer Skipiste gekommen: Am Donnerstag verstarb ein 57-jähriger Deutscher bei einer Kollision auf der Piste in Sankt Moritz. Ein 52-jähriger Schweizer musste zudem schwer verletzt ins Spital gebracht werden.
Das Ausmass an Unfällen auf Schweizer Pisten habe aber in den letzten 10 bis 15 Jahren weder zu- noch abgenommen, erklärt Nicolas Kessler, Mediensprecher der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU), auf Anfrage. Dies gelte auch in Bezug auf tödliche Unfälle. Das Verletzungsrisiko sei aber deutlich tiefer als noch vor 30 oder 40 Jahren.
«Der Anteil der Personenkollisionen am Gesamtunfallgeschehen auf Schweizer Pisten liegt heute bei rund sechs Prozent.» Seit rund 15 Jahren schwanke der Anteil geringfügig, es sei aber keine klare Tendenz zu beobachten. «Heute verletzen sich rund 3 Ski- oder Snowboardfahrer pro 1000 Skifahrertage. Das Risiko eines tödlichen Unfalls liegt bei weniger als eins pro einer Million Skifahrertage.»
Die BFU empfiehlt Helme mit «MIPS»-Technologie
Doch wie schützen sich Ski- und Snowboardfahrer vor Unfällen? «Geschwindigkeit anpassen, Helm tragen und FIS- und SKUS-Regeln einhalten», gehören laut Kessler zu den wichtigsten Tipps. Zudem sollten Skifahrer die Bindungseinstellung jährlich prüfen lassen.
Für Snowboarder empfehle das BFU einen Handgelenkschutz, da auf dem Board Unterarme und Hände besonders gefährdet seien. Zudem biete ein Rückenprotektor zusätzlichen Schutz, dies gelte vor allem beim Fahren in Snowparks. «Wetterfeste und warme Kleidung tragen, Schneebrille mit UV-Schutz und Kontaktlinsen oder korrigierte Brille nicht vergessen», so die weiteren Empfehlungen.
Wintersportlern empfiehlt die BFU, Helme mit der «MIPS»-Technologie zu kaufen. «Helme mit der ‹MIPS›-Technologie schützen den Kopf zusätzlich vor Rotationskräften», erläutert Kessler. Das sogenannte «Multi Directional Impact Protection System» beruhe auf einer beweglichen Innenschale.
«Das heisst: Wenn sich der Kopf beim Aufprall dreht, kann ein MIPS-Helm dies zum Teil ausgleichen. Der Helm schützt den Kopf so besser.»
Schweizer Winterbetriebe werden alle drei Jahre überprüft
Und wie sieht es mit den Pistenbetreibern aus? «Der Einfluss der Präparierung und Sicherung von Pisten auf das Unfallgeschehen ist nicht ganz eindeutig. Fahrfehler der Schneesportler können nicht ausgeschlossen werden. Daher sollte die Infrastruktur in der Lage sein, die Auswirkungen dieser Fahrfehler zu minimieren, damit sich möglichst keine schweren Unfälle ereignen.»
Dazu würden alle Seilbahnunternehmen mit Winterbetrieb alle drei Jahre von einem Expertenteam nach verschiedenen Beurteilungskriterien überprüft werden. Wenn sie dabei den Auflagen genügen, würden sie das Qualitäts- und Sicherheitslabel ‹Geprüfte Pisten› erhalten.