Sicherheitsmängel führten zu Kollision von Zug und Fussgängerin

Keystone-SDA
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Villeneuve (VD),

Das Eisenbahnunglück, bei dem im August 2021 in Orbe VD eine 20-jährige Frau ums Leben kam, ist auf einen Bahnübergang mit Sicherheitsmängeln zurückzuführen. Zu diesem Schluss kommt die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) in ihrem Schlussbericht. Die Fussgängerin war in der Industriezone von einem Güterzug erfasst worden.

département doubs
Zuggleise. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Unfall ereignete sich am 24.

August um 07.30 Uhr auf der Höhe der Kreuzung La Longeraie auf der Route de Chavornay. Das Opfer hielt nicht auf dem Trottoir an, obwohl die Fussgängerampel dies verlangte. Sie setzte ihren Weg in Richtung der Bushaltestelle auf der anderen Seite der Verbindungsstrasse fort und wurde von der Lokomotive erfasst, die auf dem Bahnübergang fuhr, der das Trottoir kreuzt.

In den Schlussfolgerungen des am Freitag veröffentlichten Berichts hebt die Sust jedoch mehrere andere Elemente hervor, die zum Unfall beigetragen haben. So wurde ein neues Trottoir angelegt, das eine Verbindungsstrasse zu einer neuen Bushaltestelle überquert. Dabei seien nicht alle erforderlichen Sicherheitsmassnahmen ergriffen worden, um zu verhindern, dass Personen gefährdet werden, stellt die Sust fest.

Zudem sei die Fahrt unter indirekter Führung der Lokomotive ohne die Anwesenheit des Rangierleiters an der Spitze des Zuges erfolgt. Dieser befand sich auf dem hinteren Trittbrett der Lokomotive. Somit sei die Fussgängerin, die auf dem Trottoir unterwegs war, zu keinem Zeitpunkt für den Lokführer von seinem Standort aus sichtbar gewesen.

Auch hatte der Zug die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h auf dem Anschlussgleis überschritten. Die Untersuchung zeigte, dass die Lokomotive mit 19 km/h und am Aufprallpunkt mit 16 km/h unterwegs war.

Der Bericht stellt ausserdem fest, dass die Wahrnehmung der auf dem Bürgersteig installierten Fussgängerampel erschwert war. Weiter war vor der Fussgängerampel keine Haltelinie auf dem Boden angebracht, die einem aus Orbe kommenden Fussgänger die Stelle anzeigt hätte, an der er anhalten muss, um bei der Annäherung eines Eisenbahnzuges in Sicherheit zu sein.

Angesichts der Bedeutung und der Frequentierung des Bahnübergangs an der Longeraie-Kreuzung sowie nach der Schaffung eines neuen Trottoirs, das die Bahnlinie kreuzt, um zwei Haltestellen des öffentlichen Verkehrs zu bedienen, erfülle dieser Übergang die Sicherheitskriterien nicht, stellt die Sust fest. Sie empfiehlt, den Bahnübergang durch das Anbringen von Barrieren sowohl für die Strasse als auch für Fussgänger zu sichern.

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