Die neusten Zahlen der Astra zeigen: Seit der Herabsetzung des Mindestalters für 125er-Maschinen gibt es auf den Schweizer Strassen mehr Unfälle.
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Ein zerstörtes Motorrad nach einer Kollision mit einem Auto. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die neuen Zahlen des Bundesamtes für Strassen (Astra) zeigen es deutlich:
  • Immer mehr Jugendliche verunfallen mit 125er-Maschinen.
  • Sollte das Mindestalter wieder auf 18 Jahre angehoben werden?
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Immer mehr jugendliche Neulenker verunfallen mit ihren 125er-Maschinen. Dies berichtet die «Sonntags Zeitung». Die Zeitung bezieht sich dabei auf die neusten Zahlen des Bundesamtes für Strassen (Astra).

Gemäss diesen Zahlen wurden bei den 16- bis 18-Jährigen im letzten Jahr insgesamt 580 Unfälle registriert. In einem Fünftel der Fälle haben sich die Lenkenden dabei schwer verletzt oder sind sogar verstorben.

Dass bereits 16-Jährige in der Schweiz solche Maschinen fahren dürfen, ist erst seit einer Gesetzesrevision im Jahr 2021 möglich. Damals wurde das Mindestalter der 125er-Maschinen von 18 auf 16 Jahre gesenkt. Damit wurden die schweizerischen Kategorien und das Mindestalter an die EU angeglichen.

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Die neusten Zahlen der Astra zeigen: Es gibt mehr Unfälle mit 125er-Maschinen. (Symbolbild)
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Seit einer Gesetzesänderung vor drei Jahren dürfen 125er-Motorräder ab 16 gefahren werden.
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Oft zeigen sich 16- und 17-Jährige im Strassenverkehr sehr risikofreudig.
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Sollte das Mindestalter für 125er-Maschinen wieder auf 18 Jahre angehoben werden?

Seit dieser Gesetzesänderung haben sich die Unfallzahlen bei Fahrer von 125er-Maschinen mit neuem Führerschein fast verdreifacht. Die 125er-Töffs sind äusserlich kaum von grösseren Modellen zu unterscheiden. Sie erreichen trotz ihrer geringen Leistung von maximal 15 PS Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h. 16-Jährige können damit also sogar auf der Autobahn fahren.

16- und 17-Jährige zeigen sich sehr risikofreudig

«Das ist schlicht verantwortungslos», sagt Willi Wismer, Präsident des Zürcher Fahrlehrerverbands sowie der Organisation Roadcross gegenüber der Zeitung. Er findet, dass 16-jährige Lenker ohne Begleitung auf Autobahnen nichts zu suchen haben. «Jugendliche sind für diese Strassen und diese Tempi schlicht zu jung».

Laut Wismer, der auch als Auto- und Motorradfahrlehrer tätig ist, zeigen sich 16- und 17-Jährige oft sehr risikofreudig. Das werde auch in den Motorradgrundkursen deutlich. Zudem hätten viele junge Männer Schwierigkeiten, die Geschwindigkeit und die damit einhergehende Gefahr richtig einzuschätzen.

Sollten deiner Meinung nach 16-Jährige 125er-Machinen fahren dürfen?

Wismer ist überzeugt: «Das Alter zu senken, war ein Fehler». Er sieht nur eine Lösung zum Schutz junger Fahrer:innen. Die Altersgrenze für 125er-Motorräder sollte wieder auf 18 Jahre angehoben werden.

Mehr 125er-Maschinen auf den Strassen

Markus Lehner, Mediensprecher der Vereinigung der Schweizer Motorrad- und Rollerimporteure Moto-Suisse, sieht einen anderen Grund für die Zunahme. Er erklärt die erhöhte Zahl der Unfälle mit dem Anstieg der zugelassenen Maschinen.

Über 57'000 Maschinen der 125er-Klasse sind mittlerweile auf Schweizer Strassen unterwegs – vor der Gesetzesänderung waren es noch 36'000. Die Verkäufe sind von rund 2000 auf rund 6000 pro Jahr gestiegen.

«Nehmt den Jungen die mit den 125ern errungene Freiheit nicht wieder weg. Sie werden schon lernen, damit umzugehen», sagt Lehner der Zeitung.

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