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Ski-Wiedereröffnung würde sich «auf keinen Fall» lohnen

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Chur,

Viel Schnee und tiefe Temperaturen – darüber müssten sich doch die Skigebiete freuen, könnte man meinen. Allerdings ist eine Wiedereröffnung unrealistisch.

Arosa Lenzerheide
Die Talstation am Parpaner Rothorn im Gebiet Arosa Lenzerheide am Montagnachmittag, 22. April. - Webcam Arosa Lenzerheide

Das Wichtigste in Kürze

  • Die letzten Tage waren in der Schweiz geprägt von kaltem und schneereichem Wetter.
  • Für die Skigebiete kommt das Winter-Comeback aber zu spät.
  • Organisatorisch und finanziell ist eine Wiedereröffnung schlicht nicht realistisch.

Der Winter ist zurück. Nach zuweilen sommerlichen Temperaturen ist es in der Schweiz wieder kalt. Zudem gab es vielerorts in den letzten Tagen grosse Mengen Schnee.

Normalerweise würden sich die Skigebiete darüber freuen. Allerdings neigt sich inzwischen der April bereits dem Ende zu – die Wintersportsaison ist entsprechend an den meisten Orten vorbei.

So auch im Bündner Gebiet Arosa Lenzerheide, wo man in den letzten Tagen bis zu 80 Zentimeter Neuschnee erhalten hat. Eine Wiedereröffnung kommt für die Verantwortlichen nicht infrage, sagt Sprecher Reto Wyss: «Es ist organisatorisch schlicht nicht möglich, das Gebiet ein, zwei Wochen nach dem Saisonende noch mal hochzufahren.»

Dafür gibt es mehrere Gründe. Einerseits würde für ein solches Unterfangen das Personal fehlen. «Der Grossteil des Personals an den Liften im Winter sind Saisonangestellte», erklärt Wyss.

Diese haben demnach nur einen befristeten Vertrag bis Ende der geplanten Saison. Danach haben sie eine neue Anstellung oder wollen Ferien machen.

Die meisten haben «keine Lust mehr auf Winter»

Andererseits ist auch die Nachfrage nach Ski- oder Snowboardtagen aktuell schlicht nicht mehr genügend gross. Dies aufgrund der sommerlichen Temperaturen in den Vorwochen. «Dadurch haben die meisten Personen die Winterausrüstung bereits verstaut und keine Lust mehr auf Winter», hält Wyss fest.

Finanziell würde sich eine Wiedereröffnung laut Wyss «auf keinen Fall» lohnen: Um diese Jahreszeit gebe es nur noch «einige wenige Enthusiasten, die noch auf die Pisten würden».

Würden Sie Ende April noch Ski fahren gehen?

Ähnlich klingt es im urnerisch-bündnerischen Gebiet Andermatt-Sedrun-Disentis. In der Region hat es sogar bis zu 100 Zentimeter Neuschnee gegeben. Trotzdem stellen die Betreiber gegenüber Nau.ch ebenfalls klar: «Ein Skigebiet dieser Grössenordnung – selbst auch nur Teile davon – kann nicht kurzfristig in Betrieb genommen werden.»

Die Saisonangestellten und die ganze Infrastruktur seien weg. «Die Skiarena Andermatt-Sedrun hat daher auch kein Szenario für eine Wiedereröffnung. Da dies nicht realistisch ist – auch finanziell nicht.» Das Bedürfnis vonseiten der Gäste wäre sowieso nicht mehr vorhanden, heisst es auch hier.

Luzerner Skigebiet hat Lift noch mal in Betrieb genommen

Bei den Flumserbergbahnen im Kanton Sankt Gallen ist die Skisaison seit dem 1. April ebenfalls vorbei. Katja Wildhaber von der Geschäftsleitung sagt gegenüber Nau.ch, dass der Fokus bereits den Vorbereitungen auf die Sommersaison gilt.

«Die Pistenmarkierungen wurden entfernt, die Pistensicherungen demontiert», heisst es. Zudem seien Webseite und Kassen beispielsweise bereits von Winter auf Sommer umgerüstet worden. Eine Wiedereröffnung ist kein Thema.

Andermatt Sedrun Disentis
In Andermatt-Sedrun-Disentis kann erst zur neuen Saison wieder Ski gefahren werden. - keystone

Man geht sowieso nicht davon aus, dass der Schnee lange bleibt. Wildhaber führt aus: «Sobald sich die starke April-Sonne wieder zeigt, wird dieser Schnee rasch wegschmelzen.» Die aktuelle Zwischensaison diene zudem auch dazu, den Mitarbeitenden Ferien zu gönnen oder Überstunden abzubauen.

Anders sah man es auf dem Marbachegg in Luzern. Am Sonntag haben die Verantwortlichen den Skilift für einen Tag wieder in Betrieb genommen. Allerdings ist die Situation in einem solch kleineren Gebiet natürlich ganz anders als in den grösseren Gebieten.

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Kommentare

User #9196 (nicht angemeldet)

Die Skigeiete haben nun genung verdient und haben den Skifahrer nicht mehr nötig. Siehe im Arlberg wo bis ende März gefahren wird und den Tourismus noch schätzen. Mit den aroganten dynamischen Preisen ist es sowiso bald nicht mehr möglich skifahren in unserer schönen Schweiz.

User #1203 (nicht angemeldet)

Da Personal ist weg. Kroatien, Portugal

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