Skigebiete interpretieren Schutzmassnahmen unterschiedlich

Keystone-SDA
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Nidwalden,

Der Bund hat am Freitag die Coronavirus-Massnahmen verschärft. Die Skigebiete wussten zum Teil nicht, wie sie die Massnahmen des Bundes interpretieren sollten.

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Die Skigebiete wissen nicht, wie sie die Massnahmen des Bundes interpretieren sollen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat verbietet Menschenansammlungen von über 100 Personen.
  • Die Skigebiete wussten nicht, was das für ihre Betriebe nun heisst.

Die Aussage des Bundesrats zur Schliessung der Skigebiete als Massnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat für Unsicherheit gesorgt. Während alle Bündner Bahnen den Skibetrieb einstellen müssen, fahren einzelne Bahnen in anderen Kantonen weiter.

Innenminister Alain Berset sagte am Freitag: die verschärften Massnahmen, die Veranstaltungen von mehr als 100 Anwesenden verbieten, bedeuteten die Schliessung für die Skigebiete. Die Verordnung, in der die Massnahmen festgehalten sind, trat am Freitag unmittelbar mit Beginn der Medienkonferenz des Bundesrats in Kraft.

Unterschiedliche Interpretation

Die Skigebiete aber interpretieren sie unterschiedlich. Die Bündner Regierung etwa schrieb in einer ersten Reaktion, die Skigebiete müssten ab Montag den Betrieb einstellen. Wenig später korrigierte sie die Aussage und verkündete, Skigebiete und Bergbahnen in Graubünden müssten per sofort schliessen.

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Meistens sammeln sich beim Skifahren ja nicht 100 Menschen an einem Fleck. - dpa

Bei den Brunni-Bahnen in Engelberg hiess es am Samstag auf Anfrage: Es sei im ersten Moment nicht klar gewesen, was die Massnahme für die Skigebiete bedeute. Denn auf den Pisten befänden sich nicht 100 Personen auf einem Fleck. Auch der Berner Regierungspräsident Christoph Ammann sagte, «Social Distancing» sei aus seiner Sicht auf Skipisten möglich.

Juristisch abgeklärt

Und so schreibt etwa das Skigebiet Adelboden-Lenk auf seiner Webseite: gestützt auf die Aussage des Regierungsrates des Kantons Bern sei der Skibetrieb am Samstag und Sonntag möglich. Ebenfalls offen bleiben die Pisten am Titlis OW.

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Die meisten Skigebiete haben zugemacht. - dpa

Man habe das juristisch abgeklärt, sagte Norbert Patt, CEO der Titlis-Bergbahnen am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Geschäftsleitung werde am Sonntagabend in einer Sitzung das weitere Vorgehen besprechen.

Wenn es seitens des Kantons keine neuen Bestimmungen gebe, werde Skifahren auch nach dem Wochenende am Titlis möglich sein. Wenn aber die Gäste fernblieben und sich die Stimmung in der Bevölkerung ändern sollte, werde man reagieren.

Unterschiede innerhalb der Kantone

Er sprach einerseits von einer Überreaktion gewisser Skigebiete, zumal sich die Menschen nicht auf den Skipisten anstecken würden. Andererseits wies er darauf hin, dass in den meisten Skigebieten sich die Saison dem Ende zuneige. Das sei am Titlis anders. «Wir haben immer bis Ende Mai offen.»

Das Skigebiet Brunni in Engelberg dagegen hat den Betrieb wegen der Verordnung eingestellt. Man sehe sich damit auf der sicheren Seite, hiess es auf Anfrage. Auch das Obwaldner Skigebiet Melchsee-Frutt hat auf diese Lesart der Verordnung umgeschwenkt und den Betrieb eingestellt.

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