Skitourengänger und Snowboarder nach Lawinenunfall gestorben
Das Wichtigste in Kürze
- Lawinen haben in der Schweiz die ersten Opfer gefordert.
- Das SLF spricht momentan von erheblicher Lawinengefahr.
In der Schweiz sind die ersten Lawinenopfer dieses Winters registriert worden. Ein 56-jähriger Skitourengänger sowie ein 31-jähriger Snowboarder starben im Spital, nachdem sie zuvor von Schneemassen erfasst worden waren.
Der 56-jährige Skitourenfahrer war am Donnerstag gegen 14 Uhr mit einer Begleiterin im Gebiet Sässli im sanktgallischen Flums im freien Gelände unterwegs gewesen. Bei der Abfahrt löste sich laut Polizei ein Schneebrett und riss den voraus fahrenden Mann mit. Die Begleiterin wurde von den Schneemassen nicht erfasst.
Die Frau alarmierte die Rettungskräfte, die sofort mit der Suche nach dem Verschütteten begannen. Um 17.30 Uhr wurde der Verunfallte gefunden. Nach dem Transport mit dem Helikopter ins Spital erlag er dort seinen Verletzungen.
Fast zur gleichen Zeit
Ebenfalls am Donnerstag, praktisch zur gleichen Zeit, wurde in Davos ein 31-jähriger Snowboarder von einer Lawine verschüttet. Die Schneemassen hatten sich an der Winterlücke beim Flüela Wisshorn gelöst, wie die Polizei heute Freitag mitteilte.
Seine drei Tourenkollegen konnten den Verunfallten orten und ihn vor dem Eintreffen der Rega aus einer Tiefe von mehr als zwei Metern aus dem Schnee bergen. Nach der medizinischen Erstversorgung wurde der Verletzte ins Kantonsspital Graubünden nach Chur geflogen. Dort erlag er am Freitagmorgen seinen Verletzungen.
Lawine auch in der Zentralschweiz
Bei einem weiteren Lawinenabgang am Totalphorn in Davos Wolfgang wurde ein 37-jähriger Snowboarder vom Schnee erfasst. Tourenkollegen und eine Drittperson konnten den Sportler bergen. Der Verunfallte zog sich einen Bruch des Oberschenkels zu. Die Rega flog den Mann ins Spital nach Davos.
Auch im Kanton Uri, im Gebiet Hoch Fulen/Griesstal/Rotgrad, gerieten am Donnerstagnachmittag zwei Skitourengänger in eine Lawine. Ein 55-jähriger Mann wurde teilweise, seine 43-jährige Begleiterin vollständig verschüttet. Die Frau wurde anschliessend verletzt in ein Spital geflogen.
Erhebliche Gefahr
Wie der Homepage des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos zu entnehmen ist, ereigneten sich die tödlich verlaufenen Lawinenunfälle bei erheblicher Lawinengefahr, also der dritthöchsten Gefahrenstufe von insgesamt fünf. Wie der Gefahrenkarte entnommen werden kann, herrscht weiterhin erhebliche Lawinengefahr auf der Höhe von über 2000 Metern, vor allem in den östlichen Alpen und in Graubünden sowie in der Zentralschweiz.