Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) verlangt, dass über 55-jährige Arbeitslose in der Arbeitslosenversicherung versichert bleiben und nicht Sozialhilfe beanspruchen müssen.
CO-Präsident der SKOS, Felix Wolffers verlangt eine Alternative zur Sozialhilfe.
CO-Präsident der SKOS, Felix Wolffers verlangt eine Alternative zur Sozialhilfe. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SKOS will eine Alternative zur Sozialhilfe für die über 55-jährigen Arbeitslosen.
  • Sie sollen länger in der Arbeitslosenversicherung versichert bleiben.
  • Die regionalen Arbeitsvermittlungsstellen sollen dafür bezahlen.
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Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) verlangt, dass über 55-Jährige, die ihre Stelle verlieren, in der Arbeitslosenversicherung versichert bleiben. Dies soll verhindern, dass die Betroffenen Sozialhilfe beanspruchen müssen.

Betroffene blieben häufig auf Dauer arbeitslos und würden daher überdurchschnittlich häufig ausgesteuert. Die Folge davon sei, dass sie Sozialhilfe beziehen müssten.

Der Weg zur Sozialhilfe führt über mehrere Schritte. Nachdem eine Person ihre Stelle verloren hat, kann oder muss sie während 520 Tagen bei der Arbeitslosenversicherung (ALV) Leistungen beziehen. Nach dieser Frist erfolgt die Aussteuerung. Bevor anschliessend die Sozialhilfe zum Tragen kommt, muss das Vermögen der betroffenen Person bis auf einen Rest von 4000 Franken aufgebraucht sein.

Die SKOS fordert, dass über 55-Jährige nicht mehr ausgesteuert werden, sondern bis zum Erreichen des Pensionsalters in der Arbeitslosenversicherung bleiben. «Mit dieser Lösung bleiben sie in der Arbeitsvermittlung der Regionalen Arbeitsvermittlungsstellen (RAV)», erklärt Felix Wolffers, CO-Präsident der SKOS.

Die neue Regelung soll für Personen gelten, die mindestens 20 Jahre gearbeitet haben, ihre Stelle erst im Alter ab 55 Jahren verloren haben und weiterhin für die Arbeitsvermittlung angemeldet sind.

RAV in der Pflicht

«Wir verlangen, dass diese Lösung von der Arbeitslosenversicherung finanziert wird», sagte Wolffers. Dafür müsste das Arbeitslosengesetz angepasst werden. Die Beträge sollen sich an den Ergänzungsleistungen ausrichten. In diesen Fall müssen die Personen nicht vorab ihr ganzes Vermögen aufbrauchen.

Die Organisation geht davon aus, dass das vorgeschlagene Modell «nicht viel kosten» wird. «Es ist einfach», erklärte Wolffers. «Die Wirtschaft steuert, ob es Zusatzkosten geben wird oder nicht.« Wenn die Wirtschaft diese Personen anstelle, dann koste es «überhaupt nichts». Dann würden die volkswirtschaftlichen Kosten sinken, führte er aus, da die ALV nicht belastet würden, weil die Personen ja wieder in den Arbeitsmarkt gefunden hätten.

Die SKOS fordert daher, dass über 55-Jährige nicht mehr ausgesteuert werden, sondern bis zum Erreichen des Pensionsalters in der Arbeitslosenversicherung bleiben. «Mit dieser Lösung bleiben sie in der Arbeitsvermittlung der Regionalen Arbeitsvermittlungsstellen (RAV)», erklärt Wolffers.

RAV in der Pflicht
«Wir verlangen, dass diese Lösung von der Arbeitslosenversicherung finanziert wird», sagte Wolffers. Dafür müsste das Arbeitslosengesetz angepasst werden. Die Beträge sollen sich an den Ergänzungsleistungen ausrichten. In diesen Fall müssen die Personen nicht vorab ihr ganzes Vermögen aufbrauchen.

Die Organisation geht davon aus, dass das vorgeschlagene Modell «nicht viel kosten» wird. «Es ist einfach», erklärte Wolffer. «Die Wirtschaft steuert, ob es Zusatzkosten geben wird oder nicht.» Wenn die Wirtschaft diese Personen anstelle, dann koste es «überhaupt nichts». Dann würden die volkswirtschaftlichen Kosten sinken, führte er aus, da die ALV nicht belastet würden, weil die Personen ja wieder in den Arbeitsmarkt gefunden hätten.

«Wenn wir aber so weitermachen wie bisher, dann wird diese Lösung teuer», räumte Wolffer ein. Das Ziel sei aber, dass die Leute wieder zurück in den Arbeitsmarkt gelangen. Deshalb nimmt die SKOS auch die RAV in die Pflicht, welche eine bedeutende Rolle übernehmen sollen. Wenn täglich hunderte ältere Personen die RAV aufsuchten, würden sich die RAV «schon überlegen müssen, ob es nicht spezielle Massnahmen braucht», so Wolffers.

Wolffers baut darauf, dass die RAV dieses Problem angehen werden - ebenso wie darauf, dass die Unternehmen über 55-Jährige vermehrt anstellen werden.

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