Skulptur gegen Rassismus am Bahnhofplatz Bern zerstört

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Seit gestern läuft in der Bundeshauptstadt die neunte Aktionswoche gegen Rassismus. Doch bereits jetzt erfahren die Organisatoren viel Widerstand.

Kreuz gegen Rassismus
Nachdem Unbekannte das Kreuz beschädigt haben, stehen jetzt nur noch zwei Betonklötze am Berner Bahnhofplatz. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern hat in Bern die neunte Aktionswoche gegen Rassismus begonnen.
  • Doch bereits jetzt musste das Wahrzeichen am Bahnhofplatz entfernt werden.

Rassismus hat viele Gesichter. Vom verbalen bis zum tätlichen Angriff wegen Religion, Weltanschauung oder Hautfarbe. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, lancierte Bern gestern die neunte Aktionswoche gegen Rassismus.

Doch der Start verlief in diesem Jahr anders als geplant. Bereits am zweiten Tag wurde das Wahrzeichen – ein Kreuz mit der Aufschrift «Jetzt gegen Rassismus» – schwer beschädigt. «Wir mussten die Skulptur am Bahnhofplatz entfernen», erklärte die Projektleiterin Itziar Marañón auf Anfrage.

Aktionswoche gegen Rassismus
Das Wahrzeichen der Aktionswoche gegen Rassismus: Ein Kreuz mit der Aufschrift «Jetzt gegen Rassismus». - Facebook/Aktionswoche der Stadt Bern gegen Rassismus

«Wollen nicht aufräumen und gehen»

Wer hinter der Tat steckt, wisse man bislang nicht. Der Vorfall sei aber inzwischen der Polizei gemeldet worden. Und auch in den sozialen Medien ist der Angriff bereits ein Thema. «Wir erhalten auf Facebook viel Unterstützung», betont Marañón.

Nach wie vor gäbe es aber Personen, die solche Aktionen befürworten. Und das auch kundtun. Erst vergangen Samstag wurde das Wort «gegen» auf der Skulptur übersprüht.

Unterkriegen lassen sich die Rassismus-Gegner aber nicht. «Wir wollen nicht einfach aufräumen und gehen», erklärt Marañón. Auch wenn die Skulptur in diesem Jahr nicht mehr aufgestellt wird.

Stattdessen wolle man aber aus den verbleibenden Betonklötzen etwas Kreatives auf die Beine stellen. Und zwar sollen Menschen mit ihrem Körper ein eigenes Zeichen gegen Rassismus darstellen können – so die Idee.

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