So buhlen Bergregionen jetzt um Schweizer Gäste
Herr und Frau Schweizer verreisen lieber ins Ausland, statt die Ferien hierzulande zu verbringen. Die Bergregionen sind bemüht, Feriengäste hierzubehalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Bergregionen verzeichnen diesen Sommer rund 20 Prozent weniger Schweizer Gäste.
- Mit Spezialangeboten soll das Defizit wettgemacht werden.
Trotz Reisechaos und Ukraine-Krieg verbringen viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Sommerferien wieder im Ausland. In die Röhre gucken dabei die hiesigen Tourismusregionen.
Hotellerie Suisse rechnet mit bis zu 25 Prozent weniger einheimischen Gästen in den Bergregionen. Auch die Logiernächte nahmen in den Monaten April und Mai um 10,5, sprich 7,8 Prozent ab.
Der Bergtourismus gibt sich aber nicht so leicht geschlagen und setzt auf verschiedene Standbeine. Um Gäste gebuhlt wird mit zahlreichen Angeboten.
So divers die Gästewünsche, so divers das Angebot
Hotellerie-Suisse-Sprecher Vinzenz van den Berg sagt auf Anfrage von Nau.ch: «So unterschiedlich die verschiedenen Bergregionen sind, so unterschiedlich sind auch die Gästebedürfnisse.» Die Betriebe würden je nach Saison und Nachfrage verschiedene Angebote anbieten.
«Dazu gehören Wellness- und Wanderangebote, Velo/E-Bikes, die zur Verfügung stehen, Last-Minute-Angebote, Spezialkonditionen, Familienangebote und viele mehr», so van den Berg.
Die Preise zu senken, daran denken wohl die wenigsten. Noch im Mai gaben über die Hälfte der Teilnehmer einer Hotellerie-Suisse-Mitgliederumfrage an, die Preise zu erhöhen. Van den Berg: «Verantwortlich dafür sind die steigenden Einkaufspreise, wie für beispielsweise Energie.»
2021 war Rekordjahr für Schweizer Inlandstourismus
Schweiz Tourismus kennt den logischen Grund für das Gäste-Defizit, wie Mediensprecher André Anschwanden ausführt: «2021 war vor allem auch wegen der Sommersaison bei den einheimischen Gästen ein absolutes Rekordjahr.»
Da nun wieder ausländische Ferienoptionen zur Verfügung stehen, sei es kein Wunder, dass die Hotellogiernächte diesen Sommer keine Rekorde brechen.
Bei Schweiz Tourismus blicke man gar positiv aufs Gesamtjahr 2022. «Wir erwarten bei den Schweizer Gästen 8 Prozent mehr Hotelübernachtungen als im letzten Normaljahr 2019», so Anschwanden.