So entfernen Sie Zecken korrekt
Derzeit ist die Gefahr auf einen Zeckenstich besonders gross. Um bleibende Schäden zu verhindern, sollten Zecken möglichst rasch aus dem Körper entfernt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz wird mit einem gefährlichen Zeckensommer gerechnet.
- Laut einer Hochrechnung verdoppeln sich die Arztbesuche 2020 aufgrund eines Zeckenbisses.
- Wie Sie eine Zecke korrekt entfernen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Achtung Zecken! Von März bis November treten die lästigen Blutsauger aktiv in Erscheinung. Im Frühling lockt sie das warme Wetter aus ihren Winterquartieren, woraufhin die Zecken ihre nächste Blutmahlzeit planen.
Die milden Winter passen ihnen ganz gut. So wird die Zeitspanne, in der sich Zecken entwickeln, immer länger und sie verbreiten sich in immer höheren Lagen aus.
Experten warnen dieses Jahr vor einer besonders hohen Zeckengefahr. Im neusten BAG-Bulletin vermeldet die Hochrechnung zu Arztbesuchen infolge eines Zeckenstichs eine Verdoppelung der Fälle im Vergleich zum Vorjahr.
Rasche Entfernung der Zecken
Im Garten, in Waldrändern oder im Unterholz: Zecken lauern genau dort, wo sich Herr und Frau Schweizer besonders gerne aufhalten. Nach einem Aufenthalt an Orten mit potenziellem Zeckenkontakt sollten Körper und Kleidung noch am selben Tag abgesucht werden.
Denn: Je länger eine Zecke Blut saugt, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Borreliose-Erreger übertragen wird. Gegen diesen besteht im Gegensatz zur Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME keine Schutzimpfung. Deshalb ist es ratsam, die Haut mit Kleidung zu bedecken und geschlossene Schuhe zu tragen.
Wird eine Zecke am Körper gefunden, ist diese möglichst schnell mit einer feinen Pinzette zu entfernen. Dazu fasst man die Zecke mittels Pinzette direkt über der Haut und entfernt sie durch kontinuierliches Ziehen. Anschliessend sollte die Stichstelle gründlich desinfiziert werden.
Symptome und deren Folgen
In der Schweiz können Menschen vor allem an Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME erkranken. Bei Borreliose tritt am häufigsten auf der Haut beim Stichort eine kreisrunde Wanderröte auf, die ein sicheres Symptom ist. Auch grippeartige Beschwerden, Fieber und Müdigkeit können auftreten. Wird die bakterielle Infektionskrankheit im frühen Stadium diagnostiziert, kann sie mit Antibiotika therapiert werden.
FSME kann zu Fieber, Wahrnehmungsstörungen und zur Hirn- oder Hirnhautentzündung führen, wo der Patient oft akut hospitalisiert werden muss. Jährlich verzeichnet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zwischen 200 und 370 FSME-Infektionen mit schwerem Verlauf, in Ausnahmefällen mit tödlichem Ausgang.
Im Zweifelsfall den Arzt aufsuchen
Sollten nach einem Zeckenstich Symptome auftreten, ist ein Arzt aufzusuchen. Nicht zu empfehlen ist hingegen eine vorbeugende Behandlung, ohne dass Symptome bestehen. Zur Prävention eignet sich die an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelte Zecken-App, die Risikogebiete kennzeichnet.
Mehr zum Thema Zeckenprävention finden Sie unter zecken-stich.ch. Für Broschüren und andere Publikationen wenden Sie sich an die Liga für Zeckenkranke Schweiz.