ZHAW-Forschende wollen Zecken-Vorhersage entwickeln
Zecken können Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis auslösen. Forschende der ZHAW haben eine Zecken-Vorhersage dazu entwickelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Forschende der ZHAW haben aufgezeigt, wo und wann sich Zeckenstiche häufen.
- Die Forschenden benutzten Beobachtungsdaten einer App für ihre Studie.
Nach fünf Jahren Forschung haben ZHAW-Forschende erstmals aufzeigen können, wo und wann Menschen am häufigsten von Zecken gestochen werden. Nun tüfteln die Forschenden weiter an einer Zecken-Prognose.
Hinter den Ergebnissen stehen ZHAW-Forschende und eine App. Über fünf Jahre lang flossen 24'000 Beobachtungsdaten in die Präventions-App «Zecke» ein. Das teilte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Mittwoch mit.
Nun liegen die Resultate vor: Zwei Drittel aller Zeckenstiche oder -sichtungen werden zwischen Mitte April und Mitte Juli gemeldet. Die geografische Verteilung unterscheidet sich zudem saisonal. Im Frühling stechen Zecken zuerst in tieferen Lagen des Mittellandes. Im April und Mai vermehren sich dann Meldungen aus den dicht besiedelten Zentren und beliebten Ausflugsdestinationen.
Da Zecken keine Hitze vertragen, bleiben die Zeckenkontakte nach einer Pause im Hochsommer auf tiefem Niveau. Zu Winteranfang fallen sie jedoch wieder ganz weg.
Vorbild Wetterprognose
Wie sich das veränderte Reise- und Freizeitverhalten über die ganze Zeckensaison 2020 auswirkt, soll ein aktuelles Forschungsprojekt noch detailliert aufzeigen.
Die Forschenden analysieren während zwei Jahren die gesammelten Daten der App, um ein Modell zu entwickeln. Dieses soll das Zecken-Risikopotenzial für die kommenden zwei Wochen voraussagen können, vergleichbar mit einer Wetterprognose.
Frühsommer-Meningoenzephalitis durch Zeckenbiss
Zeckenbisse können Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis mit sich führen. Dieses Jahr wurden laut BAG bis Ende April 24 Fälle registriert. Dies sind mehr, als in den Vorjahren im selben Zeitraum registriert wurden. Die Krankheit kann in schlimmen Fällen zur Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten führen.