So funktioniert der Impfstoff von Pfizer/Biontech

Keystone-SDA
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Bern,

Die Schweiz ist das erste Land, das den Impfstoff von Pfizer/Biontech zugelassen hat. Eine Rückkehr zur alten Normalität ist deswegen noch lange nicht in Sicht.

Coronavirus Impfstoff
Der Impfstoff gegen das Coronavirus von Pfizer und Biontech. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz hat als erstes Land den Covid-19-Impfstoff von Pfizer/Biontech zugelassen.
  • Der Stoff soll zu 95 Prozent wirken – wie lange der Schutz anhält ist nicht bekannt.
  • Trotz der Zulassung ist mit einer baldigen Rückkehr zur Normalität nicht zu rechnen.

Der Covid-19-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Pfizer und seines deutschen Partners Biontech wurde erstmals in einem ordentlichen Verfahren zugelassen. Damit ist die Schweiz das erste Land, welches soweit ist. Doch was passiert, wenn man geimpft worden ist? Im Folgenden werden einige Fragen dazu beantwortet:

WAS PASSIERT BEI DER IMPFUNG?

Die Impfung erfolgt durch zwei Injektionen in den Arm eines Menschen im Abstand von drei Wochen. Den grossangelegten Tests zufolge liefert der Impfstoff mit dem Namen BNT162 einen 95-prozentigen Schutz vor dem Coronavirus. Die Nebenwirkungen seien mild bis moderat gewesen und schnell abgeklungen, hiess es bei der Veröffentlichung der Studienergebnisse von Pfizer/Biontech.

Impfen
Wie lange der Pfizer/Biontec-Impfstoff schützen wird, ist noch nicht bekannt. - dpa

Die schwersten Nebenwirkungen seien nach der Injektion der zweiten Dosis aufgetreten: In 3,8 Prozent der Fälle Müdigkeit und bei zwei Prozent der Fälle Kopfschmerzen. Ältere Erwachsene hätten zu weniger und milderen Nebenwirkungen tendiert.

Der von den Partnern entwickelte Impfstoff ist der erste seiner Art, der eine sogenannte Boten-RNA-Technologie (mRNA) verwendet. Dieser Ansatz nutzt das Nachrichtensystem des menschlichen Körpers, um Zellen in Fabriken zur Krankheitsbekämpfung zu verwandeln.

Die Boten-RNA weist Zellen an, Proteine herzustellen, die für fast alle menschlichen Funktionen benötigt werden. Bei den neuen Impfstoffen wird im Labor hergestellte mRNA in menschliche Zellen eingeschleust. So werden Viren-Proteine produziert, die schliesslich eine Immunreaktion auslösen.

WELCHEN SCHUTZ BIETET DER IMPFSTOFF?

Eine Woche nach der zweiten Injektion – also rund vier Wochen nach der ersten – bietet der Impfstoff vollen Schutz. Allerdings ist unklar, ob das Vakzin auch verhindert, dass die geimpfte Person das Virus weiter überträgt. Manche Impfstoffe tun das, etwa der gegen Hepatitis A, andere tun das aber nicht.

Die Impfung gegen Covid-19 verhindert den Ausbruch der Krankheit, aber nicht unbedingt, dass der Geimpfte ansteckend ist. Damit kann eine geimpfte Person möglicherweise das Virus immer noch an andere Personen weitergeben, die dann krank werden können.

coronavirus
Der Impfstoff gegen das Coronavirus der Unternehmen Pfizer und Biontech. (Symbolbild) - AFP

Auch ist noch nicht geklärt, wie lange der Schutz vor der Krankheit durch die Impfung anhält. Klarheit darüber wird es nach der Einschätzung von Experten erst in Monaten geben. «Bis dahin ist es besser, die Kneipe und andere persönliche Zusammenkünfte mit vielen Menschen zu vermeiden.» So Anita Shet, Spezialistin für Infektionskrankheiten an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health.

BEDEUTET DER IMPFSTOFF RÜCKKEHR ZUM NORMALEN LEBEN?

Wohl erstmal nicht. Wissenschaftler plädieren dafür, auch geimpften Menschen die AHA-Regeln nicht zu erlassen – Abstand halten, regelmässiges Händewaschen und Maske tragen. Michelle Barron, leitende medizinische Direktorin für Infektionsprävention an der UCHealth in Colorado warnt:

«Wie alle anderen Impfstoffe auch kann dieser bei bestimmten Patientenuntergruppen wirklich gut wirken und bei anderen hingegen nicht so gut. Steht es Ihnen damit frei, in ein Flugzeug zu steigen oder 30 Personen zu sich nach Hause einzuladen? Wahrscheinlich nicht.»

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