So viele Bankomat-Sprengungen in diesem Jahr wie noch nie

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Bern,

Die Anzahl gesprengter Bankomaten in der Schweiz erreicht dieses Jahr einen neuen Höchststand.

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In Bern gab es zahlreiche Bankomatsprengungen. (Archivbild) - Leserreporter

In diesem Jahr sind in der Schweiz so viele Bankomaten gesprengt worden, wie noch nie. Nach Angaben des Bundesamtes für Polizei (Fedpol) jagten Kriminelle bis Mitte Dezember 25 Bankomaten in die Luft.

Nicht inbegriffen in dieser Zahl sind die beiden versuchten Sprengungen im Mai in Langnau und im November in Wynigen im Kanton Bern. Zwar wurden auch im letzten Jahr 22 Bankomaten mit Sprengstoff angegriffen, aber bei 11 Fällen scheiterte die Täterschaft.

Anstieg von Geldautomat-Angriffen

Insgesamt stieg auch die Gesamtzahl der Geldautomatenangriffe bis Mitte Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 32 auf 44. Wenn man hingegen die Jahre von 2019 bis 2022 mit einbezieht, ist die Zahl der Überfälle rückläufig.

2022 waren es insgesamt 57 Angriffe, damals wurde aber noch öfter Gas eingesetzt oder die Bankomaten wurden aufgebrochen. In den Jahren davor gab es mehr elektrische Manipulationen und auch Werkzeuge und Gas kamen zum Einsatz um an das Geld zu kommen.

Sobald Sprengstoff zum Einsatz kommt, ist grundsätzlich die Bundesanwaltschaft (BA) zuständig. Die Angriffe auf Bankomaten seien ein internationales Phänomen, von dem ganz Europa betroffen sei, teilte die BA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Die Täterschaft handle oft über Kantons- und Landesgrenzen hinweg.

Massive Zerstörung und hohes Schadenspotenzial

An den Tatorten zeige sich regelmässig ein Bild massiver Zerstörung. Das weise auf eine hohe kriminelle Energie der Täterschaft hin. Das Schadenspotenzial durch die Wucht der Explosionen sei sehr gross, sowohl für die Täter als auch für Unbeteiligte.

Die BA führe zur Zeit Strafverfahren zu rund 100 Fällen. Es gebe Hinweise auf Verbindungen zwischen verschiedenen Fällen, denen sie in ihren laufenden Ermittlungen nachgehe.

Erst am Freitag gelang den Behörden ein Schlag gegen vier mutmassliche Bankomat-Angreifer. Sie wurden auf einer Autobahnraststätte im Kanton Luzern festgenommen.

Im Kampf gegen diese Anschlags-Welle trafen sich Mitte Dezember über 60 Vertreterinnen und Vertreter von Banken, Polizeien, vom Zoll und von forensischen Instituten um mögliche Sicherheitsmassnahmen an den Bankomaten zu diskutieren.

Sicherheitsmassnahmen: Prävention ist effizient

Das Bundesamt berate die Betroffenen und gebe Empfehlungen ab. Die Banken müssten jedoch selber entscheiden welche Massnahmen sie umsetzen wollen.

Zu diesen Empfehlungen gehören unter anderem, freistehende Bankomaten an Risikostandorten aus dem Verkehr zu ziehen, Bankomaten weniger zu befüllen oder Farb- und Klebstoffpatronen einzusetzen um das Geld nach einem Angriff unbrauchbar zu machen.

Das Beispiel der Niederlande zeige, dass Präventionsmassnahmen im Kampf gegen Bankomaten-Angreifer effizient sein könnten. Dort habe die Anzahl der Bankomaten-Angriffe dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Bankiervereinigung und den Strafverfolgungsbehörden minimiert werden können.

Kommentare

User #5927 (nicht angemeldet)

Bringt doch mal Meldungen für den Diebstahl von elektronischen Vermögenswerten anstelle immer die in welchen es um Bargeld geht. So kommt der Verdacht auf ihr Schreiberlinge hättet was gegen Bargeld...

User #4781 (nicht angemeldet)

Die Versicherungen zahlen immer. Leider! Wäre es nicht so, würde alle handeln. Farbkartuschen! Viele Kosten wären vermieden mit Ablärungen und Gebäudeschäden. Oder stelle ich es mir zu einfach vor?

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