So viele Ukraine-Teenies machen eine Lehre in der Schweiz
Ukrainische Teenager dürfen eine Lehre auch dann beenden, wenn ihr Schutzstatus aufgehoben wird. Das SEM rechnet nun mit Hunderten Lehrstellengängern.
Das Wichtigste in Kürze
- Ukrainische Jugendliche dürfen ihre Lehre unabhängig vom Schutzstatus beenden.
- Derzeit befinden sich nur wenige Dutzend in einer Lehre.
- Bald schon dürften es jedoch mehrere Hundert sein.
Seit Mittwoch ist klar: Jugendliche Schutzsuchende aus der Ukraine dürfen in der Schweiz eine Lehre absolvieren. Und zwar auch dann, wenn der Schutzstatus S auslaufen sollte. Dies hat Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider entschieden.
Aber: Ob die Kernfamilie der Jugendlichen ebenfalls bis zum Lehrabschluss bleiben darf, wird zu einem späteren Zeitpunkt geklärt.
Ein sinnvoller Schritt, findet Daniel Bach, Leiter Kommunikation des Staatssekretariats für Migration (SEM). «Der Arbeitgeberverband brauchte Planungssicherheit. Jetzt kann er sich sicher sein, dass angefangene Lehren beendet werden können.»
Denn manch ein Arbeitgeber hatte sich gefragt, ob es sich überhaupt lohnt, einem Schutzsuchenden eine Lehrstelle anzubieten. Schliesslich bestehe das Risiko, dass dieser nach Abschluss oder schon während der Lehrzeit die Schweiz wieder verlässt. Dieses Argument lässt Bach nicht gelten.
«Die Betriebe gewinnen so oder so, auch während der Lehre.» Würden die Lehrlinge schon nur für die Lehrdauer in einem Betrieb arbeiten, sei dies ein «lohnenswertes Investment» für die Betriebe.
SEM rechnet mit Hunderten ukrainischen Lehrstellen-Gängern
Doch wie viele ukrainische Schutzsuchende machen denn nun eine Lehre? «Derzeit befinden sich rund 30 in einer entsprechenden Grundausbildung», so Bach. Damit seien Vorlehren, aber auch Lehren gemeint.
300 Jugendliche aus der Ukraine besuchen gemäss SEM aktuell ein Gymnasium und rund 1700 ein Brückenangebot als Vorbereitung auf eine Lehre oder eine allgemeinbildende Schule.
Insgesamt halten sich in der Schweiz 5000 Schutzsuchende aus der Ukraine auf, die im Lehrstellen-fähigen Alter zwischen 15 und 20 Jahren sind. Mehrere Hundert unter ihnen dürften diesen Sommer oder danach eine Lehre antreten. «Einige suchen schon jetzt, bringen teilweise bereits eine gute Ausbildung mit und wollen arbeiten», so Bach.
