So werden Grenadier-Rekruten auf ihre Gesundheit überprüft
Ein Grenadier-Rekrut ist am Dienstag auf einem Marsch verstorben. Wie stand es um dessen Gesundheit? Die Untersuchung der Militärjustiz soll Klarheit schaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 21-jähriger Rekrut ist am Dienstag auf einem Leistungsmarsch gestorben.
- Die Militärjustiz untersucht nun, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte.
- Die angehenden Elitesoldaten müssen physisch und psychisch topfit sein.
Eine Tragödie überschattet den Start der Sommer-Rekrutenschulen der Schweizer Armee. Am Dienstag ist in Isone TI ein Grenadier-Rekrut bei einem 6,5 Kilometer langen Leistungsmarsch verstorben. Er kam nicht am Ziel an und wurde kurze Zeit später tot neben der Strecke gefunden.
Reanimationsversuche durch die Armee-Kader und die Rega-Crew blieben erfolglos. Wieso es zum Tod des jungen Mannes kam, ist noch unklar. Die Militärjustiz ermittelt.
Gesundheit wird nicht regelmässig überprüft
Die Rekruten, die sich in der zweiten Woche ihrer Ausbildung befinden, waren mit 15 Kilogramm Gepäck unterwegs und absolvierten die Strecke der Marschübung individuell.
Wie es am Dienstag vor dem Marsch um die Gesundheit des angehenden Grenadiers stand, ist unklar. Die Rekruten könnten sich jederzeit melden, wenn sie gesundheitliche Probleme hätten, versichert Armee-Sprecher Stefan Hofer auf Anfrage. «Via ihres direkten Vorgesetzten haben sie jederzeit Zugang zum Truppenarzt.»
Die Gesundheit der Rekruten werde aber nicht jeden Monat oder jede Woche neu überprüft, so Hofer.
Hohe Anforderungen an Grenadier-Rekruten
Klar ist: Die Grenadier-Rekrutenschule ist keine gewöhnliche Rekrutenschule. Sie fordert gemäss Armee «ein Höchstmass an physischer und psychischer Leistungsfähigkeit sowie Leistungsbereitschaft».
Speziell bei den Grenadieren führen Ärzte und Psychologen zusätzlich zur Eintrittsmusterung bereits in den Rekrutierungszentren erweiterte medizinische und psychologische Abklärungen durch.
Auf die Rekrutierung folgt einige Monate vor dem Start der Rekrutenschule eine zweitägige Eignungsprüfung in Isone. Damit können gemäss Armee medizinisch, psychisch und physisch ungeeignete Anwärter bereits vor der RS erkannt werden.
Zurzeit sei in der Armee in Sachen Gesundheit auch das Coronavirus ein grosses Thema, so Hofer.
Für Kameraden geht Ausbildung weiter
Für die Kameraden des verstorbenen Rekruten geht die Grenadier-Ausbildung im Tessin weiter. Sie werden jedoch von einem Care-Team betreut. «Es wird sicher Rücksicht genommen auf die Situation», versichert Stefan Hofer. Der Vorfall habe alle schwer getroffen.