SP Frauen wollen auf keinen Fall einen Mann an der Parteispitze
Im Frühling bekommt die SP eine neue Führung. Bei ihrem Treffen haben die SP-Frauen nun deutlich gemacht, dass sie einen Mann nicht akzeptieren würden.
Das Wichtigste in Kürze
- SP-Parteipräsident Levrat wird seinen Posten im Frühjahr abgeben.
- Aktuell wird seine Nachfolge geregelt. Auch ein Co-Präsidium war im Gespräch.
- Die SP-Frauen aber fordern eine Frau als alleinige Präsidentin der Sozialdemokraten.
«12 Jahre sind genug», erklärt SP-Parteipräsident Christian Levrat. Wenn der Frühling kommt, wird er den Hut nehmen. Was folgt auf über ein Jahrzehnt Männerherrschaft?
Fest steht aktuell vor allem, was nicht folgen wird: Eine SP-Präsidentin Nadine Masshardt. Die Kampagnenleiterin hat sich bereits selber aus dem Rennen genommen.
SP wartet auf die Frau
Auch einen Parteipräsident Jon Pult wird es nicht geben. Der Bündner galt lange als designierter Nachfolger Levrats. Doch auch er sagt nein. Und sagt gleich auch warum: Es brauche jetzt Frauen an der Spitze.
Merci @ChristianLevrat! Für alles! Als Ausnahmepolitiker wirst du die Politik weiter prägen. Das ist gut so. Als dein Nachfolger gehandelt zu werden, ist eine Ehre. Aber es braucht jetzt eine Frau. Nein, es braucht jetzt eine Auswahl an Frauen für die @spschweiz!
— Jon Pult (@jonpult) November 12, 2019
Das sehen auch die SP-Frauen so. An ihrem nationalen Treffen wurde gestern auch das Traktandum «Wechsel an der SP-Spitze» behandelt.
Co-Präsidentin Natascha Wey stellte klar, wohin die Reise aus SP-Frauensicht gehen soll: «Es ist für uns klar, dass nach zwölf Jahren Christian Levrat im Präsidium der SP Schweiz eine Frau zum Zug kommen soll.»
SP Frauen wollen kein Co-Präsidium
Damit ist eine weitere Konstellation klar, die ziemlich sicher nicht eintreten wird. Das Co-Präsidium von einer Frau und einem Mann. Damit dürfte unter anderem der Aargauer Nationalrat Cédric Wermuth geliebäugelt haben.
Denn Frauen allerdings stösst die Idee, keine Frau alleine an der Spitze zu sehen, sauer auf. «Es ist immer dann die Rede von einem Co-Präsidium, wenn es darum geht, dass Frauen an die Spitze sollen», sagt die St. Gallerin Andrea Scheck gegenüber dem «SRF».
Für den Präsidentinnenposten infrage kommt unter anderem die Zürcher Nationalrätin Min Li Marti. Gleichzeitig denkt ihr Gatte, Balthasar Glättli, über die gleiche Position nach – allerdings bei den Grünen.
Alter und Geschlecht als wichtige Kriterien
Auch Martis Kolleginnen Flavia Wasserfallen und Mattea Meyer haben Interesse am Chefposten bekundet.
Noch bedeckt hält sich dagegen Barbara Gysi, die aktuelle Vize-Präsidentin. Statt dem besonders von der Juso geforderten frischen Wind, brächte Gysi Erfahrung und Kontinuität mit.