Grippe

Spanische Grippe in der Schweiz

Raphael Wyder
Raphael Wyder

Stadt St. Gallen,

Zwei angehende Fachfrauen Gesundheit haben sich in ihrer Matura-Arbeit mit der Spanischen Grippe auseinandergesetzt.

fehler spanischen grippe
Die Spanische Grippe grassierte auf der ganzen Welt und forderte Millionen Todesopfer. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Angehende Fachfrauen Gesundheit haben sich mit der Spanischen Grippe auseinandergesetzt.
  • Dabei fanden sie einige Parallelen zur heutigen Corona-Pandemie.
  • Die Spanische Grippe war tödlicher als der erste Weltkrieg.

Zwei angehende Fachfrauen Gesundheit haben sich in ihrer Matura-Arbeit mit der Spanischen Grippe auseinandergesetzt. Die beiden Frauen recherchierten um was für eine Krankheit es sich handelte, warum sie so hiess und wie sich ausbreitete. Dabei fanden sie einige Parallelen zur heutigen Corona-Pandemie.

Soldaten an der Front waren 1917/18 der Auslöser der Spanischen Grippe, die ihren Ursprung in den USA hatte. Von den Iberer, welche die ersten waren, die über die Grippe in den Zeitungen berichteten, bekam sie den Namen.

Viele Schweizer Soldaten wurden krank. Ausbildungskurse wurden gestrichen und Soldaten nach Hause geschickt. So breitete sich die Grippe in der ganzen Schweiz aus. Die Betroffenen litten unter hohem Fieber, bellendem Husten sowie heftigen Kopf- und Gliederschmerzen.

«Eine Grippe tödlicher als der Krieg»

Die Schweiz litt zu jener Zeit unter politischen Unsicherheiten, Inflation sowie wetterbedingten Ernteausfällen. Viele Menschen waren mangel- und unterernährt, wie das «Tagblatt» schreibt. In der Schweiz starben 25'000 Menschen, weltweit mindestens 27 bis 50 Millionen.

Spanische Grippe
Ein Truppenarzt untersucht während des Ersten Weltkrieges Schweizer Armeeangehörige in einem Krankenzimmer auf die Spanische Grippe. - keystone

Die Sterblichkeit erhöhte sich in der Schweiz um 41 Prozent. 1917 starben etwas mehr als 6000 Personen im Alter von 20-39 Jahren, ein Jahr später waren es rund 20'000. Die Lebenserwartung sank von 55,4 im Jahr 1917 auf 46,3 im Jahr 1918.

Der Kanton Appenzell Ausserrhoden empfahl 1918 Schutzmasken (die aber im Nachhinein eher als untauglich betrachtet wurden). Sobald sich jemand ansteckte, musste er in Selbstisolation mit strikter Bettruhe gehen.

Parallelen der Grippe zur Corona-Pandemie

Auch damals empfahl man ein Niesen in die Armbeuge, gab ein Versammlungsverbot (Fasnacht, Abendmahl, Kino usw.) heraus, die Telefone wurden desinfiziert und die Schulen geschlossen. Es gab ein Semester ohne Zeugnisse.

Die beiden Fachfrauen Gesundheit finden, dass das Bundesamt für Gesundheit bezüglich Coronavirus frühzeitig die richtigen Massnahmen einberufen hat. Die beiden Lernenden appellieren: «Auch wenn es uns schwerfällt, haltet die Richtlinien ein und lasst uns so eine tragische Geschichte nicht wiederholen.»

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