Spital Wetzikon: Gläubiger lehnen Verlängerung für Neubau-Anleihe ab

Vor zehn Jahren nahm das Spital Wetzikon eine Anleihe über 170 Millionen Franken auf, um seinen Neubau zu finanzieren. Im Juni 2024 sollte diese Anleihe an die Geldgeber zurückgezahlt werden, was das Spital jedoch nicht stemmen konnte.

Am Freitag trafen sich die Gläubiger zu einer Versammlung und äusserten grosse Skepsis bezüglich des Sanierungsplans. Der Antrag zur Laufzeitverlängerung um drei Jahre und Zinserhöhung im Gegenzug wurde abgelehnt.

Die Zweidrittels-Mehrheit wurde knapp verfehlt. Die Gläubigergruppe teilte mit, dass knapp 80 Prozent des Kapitals der Anleihe bei der Versammlung vertreten gewesen seien.

Der Plan sah einen Schuldenschnitt mit einer Nachlassdividende von 30 bis 35 Prozent vor, wie «SRF» berichtet. Für die Gläubiger hätte das bedeutet, auf 65 bis 70 Prozent ihrer Forderungen zu verzichten.

Zudem wollte das Spital sein Eigenkapital durch neue Gelder der Aktionärsgemeinden erhöhen. Diese hätten einen zweistelligen Millionenbetrag umfassen sollen.

Das Spital Wetzikon hatte gemäss «NZZ» bis Jahresanfang noch versucht, einen Ablöser für die Anleihe zu finden. Doch sowohl die Suche nach einem Investor als auch nach staatlicher Hilfe verlief im Sande.

Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli hatte im April geäussert, dass der Kanton das Spital nicht retten werde. Solle es in Folge aufgegeben werden müssen, sei der Betrieb entbehrlich.

Eine weitere Versammlung soll innerhalb der folgenden zwei Jahre abgehalten werden. Dann soll entschieden werden, wie viel die zwölf Eigentümer-Gemeinden einschiessen und auf welchen Betrag die Gläubiger verzichten sollen.

Der Versammlung werden dann auch alle weiteren Personen beiwohnen, denen das Spital Geld schuldet. Dazu gehören auch Handwerker, Zulieferer und Geldgeber wie die Postfinance.

Eine Zwischenbilanz beziffert die Schulden des Spitals Wetzikon auf bislang 285 Millionen Franken. Der Spitalbetrieb wird fortgeführt, der Neubau steht jedoch bis auf Weiteres still.