Spitäler auch in Pandemiezeiten mit genügend Blutreserven
Die Schweizer Spitäler konnten die Versorgung mit Blutprodukten auch im zweiten Corona-Jahr gewährleisten. Die Blutstammzellspende nahm 2021 zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2021 hatten die Schweizer Spitäler genügend Blutreserven.
- Grund dafür ist unter anderem die Einführung eines neuen Online-Tools.
- Trotz der Zunahme sieht Blutspende SRK Schweiz auch Handlungsbedarf.
Die Versorgung der Schweizer Spitäler mit Blutprodukten ist auch im zweiten Corona-Jahr gewährleistet gewesen. Dies ist gemäss Blutspende SRK Schweiz unter anderem auch auf ein neues Online-Tool zurückzuführen.
So wurde von einigen Blutspendediensten im Hinblick auf die verordneten Schutzmassnahmen ein digitales Terminreservationstool eingeführt, wie die Organisation am Mittwoch mitteilte. Damit konnten Blutspenderinnen und Blutspender gestaffelt aufgeboten werden.
Die Nachfrage nach roten Blutkörperchen, Plättchenkonzentraten und Plasma fiel 2021 wieder leicht höher aus, da anders als im Vorjahr kein Lockdown angeordnet wurde. Insgesamt wurden 268'202 Blutspenden verzeichnet (2020: 266'161, 2019: 271'624).
Im Bereich der Blutstammzellspende zieht Blutspende SRK Schweiz grundsätzlich eine positive Bilanz: Es habe 2021 an die Entwicklung der vergangenen Jahre angeknüpft werden können - das Wachstum habe sich fortgesetzt. Im Schweizer Register seien nun knapp 172'000 Personen registriert, rund 9500 mehr als im Vorjahr.
Blutspende SRK Schweiz sieht trotzdem Handlungsbedarf
Die im Register für Blutstammzellspenderinnen und -spender eingetragenen Personen sind dabei im Durchschnitt jünger geworden. Bei den Neuregistrierten ist der Anteil der Unter-30-Jährigen von 49,4 auf 62,5 Prozent gestiegen. Dies ist gemäss Mitteilung gewollt; aus medizinischen Gründen bevorzugen Ärztinnen und Ärzte Transplantate von jüngeren Menschen.
Trotz der Zunahme sieht Blutspende SRK Schweiz auch Handlungsbedarf. Denn die registrierten Personen seien bei einer konkreten Anfrage für eine Blutstammzellspende immer seltener verfügbar. Die Verfügbarkeit lag 2021 bei 52,9 Prozent. Fast die Hälfte der Angefragten sagte aus medizinischen oder persönlichen Gründen ab.
Blutspende SRK Schweiz will Spenderinnen und Spender nun während des Registrierungsprozesses eng begleiten und regelmässig mit Newslettern sensibilisieren, damit soll die Spenderbindung erhöht werden.