Kein geimpftes Blut für Sohn –Gericht entzieht Sorgerecht
Die Eltern verlangten, dass im Falle einer Bluttransfusion nur ungeimpftes Blut verwendet wird. Nun wurde ihnen das Sorgerecht entzogen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Kind in Italien musste sich einer notwendigen Herz-OP unterziehen.
- Die Eltern wollten, dass im Falle einer Transfusion nur ungeimpftes Blut genutzt wird.
- Sie begründeten ihre Entscheidung mit religiösen Motiven.
Im Streit um eine Bluttransfusion während einer notwendigen Herz-OP für ein Kind hat ein Jugendgericht in Italien den Eltern einstweilig das Sorgerecht entzogen.
Zuvor wollten sie dem Eingriff nicht zustimmen, wenn ihnen die Klinik in Bologna nicht zusichere, dass ihr zweijähriger Sohn im Falle einer Transfusion das Blut von einem Corona-Ungeimpften erhalte.
Als Vormund wurde der zuständige Sozialdienst eingesetzt, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag berichtete. Der Eingriff könnte damit in den kommenden Tagen oder Wochen in die Wege geleitet werden.
Die Eltern begründeten ihre Entscheidung ihrem Anwalt zufolge mit religiösen Motiven. Bereits am Dienstag entschied ein Gericht in Modena zugunsten der Klinik und bestätigte die Notwendigkeit der Operation für den Jungen sowie die Sicherheit des Blutes der Klinik.
Der Fall sorgte landesweit für Aufsehen. Der Streit läuft seit Anfang Februar. Die Eltern legten der Klinik zu Beginn laut Medienberichten eine Liste mit rund 40 freiwilligen Blutspendern vor, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind.