Sprengung von Bankomaten im Aargau: Millionensumme erbeutet
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Bankomat-Sprengungen im Kanton Aargau verschwanden seit 2020 1,56 Millionen Franken.
- Insgesamt gab es zwölf solcher Vorfälle, hinter denen wohl organisierte Gruppen stecken.
Im Kanton Aargau haben unbekannte Täter bei zwölf Sprengungen von Bankomaten seit dem Jahr 2020 insgesamt 1,56 Millionen Franken erbeutet. Der Gesamtschaden beträgt gemäss Polizeiangaben 2,16 Millionen Franken. Die Polizei spricht von organisierter Kriminalität.
Bei der Täterschaft handle es sich um Gruppierungen, die grundsätzlich unabhängig voneinander agierten. Das sagte Polizeikommandant Michael Leupold am Freitag vor den Medien in Aarau. Zwischen den Gruppierungen bestünden teilweise lose Verbindungen in Form von sporadischen Absprachen. Die Täterschaft stamme aus Rumänien und Moldawien.
Es gebe auch Personen aus den Niederlanden mit nordafrikanischem Migrationshintergrund, hiess es weiter. Die Einreise erfolge mehrheitlich über Deutschland in die Schweiz.
Die Sprengungen erfolgten gemäss Erkenntnissen der Polizei mit militärischen oder zivilen Festsprengstoffen, mit Selbstlaboraten sowie vereinzelt mit explosiven Gasen. Der Aargau sei wie die gesamte Nordwestschweiz stark von den Bankomat-Sprengungen betroffen.
38 Sprengungen schweizweit
Im Jahr 2020 wurden im Aargau sechs Bankomaten gesprengt, 2021 zwei und 2022 vier Bankomaten. Schweizweit gab es im vergangenen Jahr mindestens 38 Sprengungen.
«Unsere Hauptsorge ist die Frage nach Leib und Leben», sagte der Polizeikommandant weiter: «Das macht uns grosse Sorgen.» Bei den Sprengungen könne auch die Stabilität der Gebäude beeinträchtigt werden.
«Wir sind mit den Banken rund um Präventionsmassnahmen im Gespräch. Das Beste wäre natürlich, die Bankomaten ausser Betrieb zu nehmen wie in den Niederlanden», hielt Leupold fest. Eine Möglichkeit sei auch, die Höhe der Geldbeträge in den Bankomaten zu reduzieren. Oder aber, die Bankomaten in den Nachtstunden mit massiven Gittern zu sichern.