SRF «Meteo»: Darum kannst du der Wetter-App im Moment nicht trauen
April, April, der macht, was er will! SRF «Meteo» erklärt, warum Prognosen derzeit so oft ändern. Ein Berufskollege kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen.
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Das Wichtigste in Kürze
- SRF «Meteo» weist seine Zuschauer auf derzeit unsichere Wetterprognosen hin.
- Ab Sonntag könnte es besonders schwer werden, das Wetter genau vorauszusagen.
- Meteoschweiz stimmt zu. Meteorologe Jörg Kachelmann eher weniger ...
«Nebelfelder lösen sich wahrscheinlich auf.» – «Lokale Schauer sind möglich.» – «Gewitter sind wahrscheinlich.» – «Die Schneefallgrenze liegt meist bei rund 1300 Metern.»
So klingt es, wenn sich Meteorologen nicht ganz sicher sind, was Petrus als Nächstes vorhat.
In der Mittwochabend-Ausgabe von SRF «Meteo» teilt Meteorologe Luzian Schmassmann den TV-Zuschauern mit: Genau solche Prognoseunsicherheit gab es diese Woche bei SRF «Meteo».
«Die Prognose für Sonntag und Montag ist im Detail noch nicht ganz klar», sagt er. «Auch wenn Sie in unserer App den Sonntag anschauen wollten, dann haben Sie gesehen: Das Wettersymbol hat sich immer wieder geändert.»
Grund dafür sei ein westliches Hochdruckgebiet, bei dem man noch nicht genau wisse, wie es Richtung Osten vorankomme.
SRF: Spaghetti-Modell zeigt, wie unsicher Prognosen sind
«So oder so, auf unserer Website können Sie noch mehr zu dieser Unsicherheit nachlesen.»
Online hat SRF einen Erklärartikel aufgeschaltet. Dort wird unter anderem mit dem sogenannten «Spaghetti-Plot» gezeigt: Die Modelläufe driften ab Sonntag immer mehr auseinander (Stand Mittwochabend).

Je früher die verschiedenen Modelläufe auseinanderdriften, desto unsicherer ist die Wetterlage.
Meteorologe spöttelt über SRF: «Immer ein ‹bitzli› lustig ...»
Meteorologe Jörg Kachelmann, der eine eigene Wetterplattform betreibt, kann hingegen nicht ganz verstehen, warum seine SRF-Berufskollegen das Thema gross fahren.
«Solche Dinge gibt es jeden Tag», sagt der ehemalige Mitarbeiter der SRF-Wissenschaftsredaktion. «Manchmal einen Tag früher, manchmal einen später.»
Kachelmann kann sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen:
«Es ist immer ein ‹bitzli› lustig, welche Macht das Schweizer Fernsehen hat. Dass es mit einem aus dem Horror Vacui (Angst vor einer leeren Nachrichtenseite, Anmerkung d. Redaktion) entstandenen ‹Gschichtli› alles triggern kann.»
Kachelmann lässt User aus verschiedenen Modellen auswählen
Um Konsumenten ein Bild von den Unsicherheiten zu geben, könne man bei Kachelmann die verschiedenen Modelle miteinander vergleichen.
Genauso auf seiner App «pflotsh». Dort vergleiche man immer die besten drei Modelle, um Unsicherheiten sichtbar zu machen.

«Wir sehen sonst nur Wetter-Apps, die eine Lösung nur eines Modells zeigen. Also eine von rund 120 Möglichkeiten, die gerechnet werden.»
Wegen dieser Anbieter entstünden dann auch die Geschichten, dass Wetter-Apps falschliegen.
April, April, der macht, was er will?
Eine weitere Wetter-App ist jene von Meteoschweiz vom Bund. Meteorologin Gabriela Granat sagt, dass Unsicherheiten mit Wetterwechseln im Zusammenhang stehen.
Sie stellt klar: «Mit diesen Wetterwechseln haben alle Wettermodelle ‹zu kämpfen›. Deshalb haben es alle Wetterdienste mit denselben Problemen und Unsicherheiten zu tun.»
Im April wechsle das Wetter häufig, «was die Prognoseunsicherheit sicher vergrössert». Vor zwei Tagen seien die Unsicherheiten tatsächlich noch relativ gross gewesen.
Mittlerweile hätten sich diese etwas verkleinert. Man gehe davon aus, dass sich ab Montag und Dienstag Hochdruckeinfluss durchsetzen werde.