SRF Meteorologe kritisiert Bund für Hitzewarnungen
Die Hitze geht um. Dies verleitet den Bund dazu, Hitzewarnungen der Stufe 3 und 4 zu vermelden. Ein Meteorologe bei SRF ist kritisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Temperaturen in der Schweiz könnten diese Woche bis 40 Grad erreichen.
- Der Bund hat Hitzewarnungen bis Stufe 4 heraus gegeben.
- Für einen SRF-Meteorologen geht dies zu weit.
Die Woche wartet die Schweiz mit Temperaturen um die 35 Grad auf. Der Bund gab eine Hitzewarnung der Stufe 3 heraus, mancherorts gar der Stufe 4.
Warnung des Bundes: #Hitzewarnung der höchsten Stufe 4 für die Region Basel und das Zentralwallis. Für gewisse Bevölkerungsgruppen können die hohen Temperaturen ein Gesundheitsrisiko darstellen, warnt das @BAG_OFSP_UFSP. #Hitzewelle wird voraussichtlich bis Sonntag andauern. pic.twitter.com/tkQxwrF8RD
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) June 24, 2019
SRF-Meteorologe Felix Blumer ist kritisch. Gegenüber «SRF 4 News» sprach er von einer «regelrechten Warnitis».
Wetterfrosch des SRF bringt Bund in Verteidigungsposition
Er habe ein grundsätzliches Problem mit diesen Hitzewarnungen. Blumer: «Es ist ja nicht so, dass man wirklich etwas dagegen tun kann, ausser vielleicht mehr Wasser trinken.» Zudem sei übermässiges Warnen gar kontraproduktiv.
Die Leute würden nicht mehr auf tatsächlich nötige Warnungen reagieren, wenn sie zu oft unnötig gewarnt würden. Bei Gewitterwarnungen erkennt Blumer jedoch einen konkreten Nutzen.
Gegenüber der «Luzerner Zeitung» verteidigt der Bund das Vorgehen. Bei Meteo Schweiz habe man mit Behörden festgelegte Kriterien, wann eine Wetterwarnung herausgegeben werde. Zudem passiere dies sehr selten.
Weiter heisst es, dass im Vergleich zu anderen Naturgefahren wie Stürmen oder Hochwassern die Hitze mit Abstand am tödlichsten sei. Dies werde jedoch unterschätzt.