SRG baut weniger Stellen ab als geplant

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Bern,

Aus der Detailplanung der SRG SSR geht ein massiver Stellenabbau hervor. Trotz Bestrebungen nach natürlichen Abgängen sind Entlassungen nicht ausgeschlossen.

Sicht auf das SRF Studio an der Schwarztorstrasse, am Mittwoch, 30. Mai 2018, in Bern.
Sicht auf das SRF Studio an der Schwarztorstrasse, am Mittwoch, 30. Mai 2018, in Bern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Stellenabbau bei der SRG SSR fällt um 50 niedriger aus als gedacht.
  • Nach Abschluss der No-Billag-Initiative kündigte SRG eine Einsparung von 100 Millionen an.

Der Stellenabbau bei der SRG SSR fällt tiefer aus als geplant: Statt 250 sollen nun 200 Stellen in den nächsten vier Jahren dem Sparkurs zum Opfer fallen. Angestrebt wird ein Abbau über natürliche Abgänge. Entlassungen sind aber nicht ausgeschlossen.

Dies gab die SRG nach der Detailplanung und der Anhörung der Sozialpartner und Mitarbeitenden bekannt. Eine Sprecherin bestätigte heute Dienstag auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA eine Meldung des Westschweizer Fernsehens RTS.

20 Millionen bei SRF

No Billag Volksabstimmung
Ein Stapel mit der Antwort «Nein» der Volksinitiative «Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren - No Billag» liegen im Schulhaus Ämtler im Kreis 3 auf, aufgenommen am Sonntag, 4. März 2018 in Zürich. - Keystone

Schon nach der Ablehnung der No-Billag-Initiative im März hatte die SRG angekündigt, rund 100 Millionen Franken sparen zu wollen. Hinzu kommen übergeordnete Einsparungen – vor allem in den Bereichen Infrastruktur und Distribution. Diese belaufen sich auf 40 Millionen Franken. In allen Regionen sollen die Immobilienkosten deutlich sinken. 20 Millionen Franken will die SRG reinvestieren.

Die Sparübung wird vom Verwaltungsrat der SRG mit der bundesrätlichen Plafonierung der Gebühreneinnahmen und rückläufigen Werbeeinnahmen begründet.

Hohe Wellen geworfen hat eine weitere Sparübung. Mitte September beschloss der Verwaltungsrat der SRG, den Grossteil der Radio-Informationsabteilung ab 2020 von Bern nach Zürich zu verlegen. Betroffen sind 170 Mitarbeitende von Infosendungen wie «Echo der Zeit» und «Rendez-vous». Mit der Massnahme sollen jährlich fünf Millionen Franken gespart werden.

Die Sendung des Schweizer Radios «Echo der Zeit» feiert am Dienstag, 20. September 2005 mit einer Spezialsendung live aus dem Museum für Kommunikation in Bern, ihr 60-jähriges Bestehen .
Die Sendung des Schweizer Radios «Echo der Zeit» feiert am Dienstag, 20. September 2005 mit einer Spezialsendung live aus dem Museum für Kommunikation in Bern, ihr 60-jähriges Bestehen . - Keystone

Keine Kündigungen

Der angekündigte Abbau treffe den Arbeitsmarkt empfindlich, besonders im arg gebeutelten Medienbereich, hatte das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) nach der Ankündigung im Juni erklärt. Von Kündigungen sei abzusehen, forderte die Gewerkschaft.

Der Journalistenverband Impressum hatte sich bestürzt über den massiven angekündigten Abbau geäussert. Da die privaten Informationsmedien zum Sparen gezwungen seien, fordert Impressum, dass die demokratierelevanten journalistischen Informationsleistungen bei der SRG ausgebaut und die notwendigen Ressourcen beibehalten werden.

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