SRG-Journalist: «Wir fanden uns in einer Sackgasse wieder»
In Minneapolis gerät ein SRG-Team zwischen die Fronten und wird von der Polizei beschossen. Die Journalisten wollen weitermachen, sind aber nervös.
Das Wichtigste in Kürze
- In Minneapolis werden SRG-Journalisten von der Polizei beschossen.
- RTS-Mann Gaspard Kühn will deswegen aber nicht aufhören, von den Protesten zu berichten.
In Minneapolis gerät ein SRG-Team zwischen die Fronten. Als sie sich als Presse zu erkennen geben, um hinter die Polizisten zu gelangen, werden sie mit Gummischrot beschossen. RTS-Journalist Gaspard Kühn sitzt der Schrecken immer noch in den Knochen, aufhören zu berichten will er aber nicht.
Auf Anfrage von Nau.ch sagt Kühn: «Nachdem die Gummigeschosse abgefeuert worden waren, floh ich zusammen mit meinen Kollegen Max Herber (RSI) und dem Kameramann Jean-Pascal Azaïs. Aber wir fanden uns in einer Sackgasse wieder.»
Kühn: «Können unsere Arbeit immer noch tun»
Sie hätten darauf gewartet, dass die Polizei das Gebiet verlasse. «Einige Einheimische gaben uns Wasser, damit wir uns die Augen abwischen konnten. Dann konnten wir zu unserem Fahrzeug zurückkehren», so Kühn.
Trotz der Ereignisse fühle er sich in den USA sicher. Kühn: «Es ist eine Demokratie, die die Meinungsfreiheit anerkennt. Im derzeit angespannten Kontext von Unruhen und Demonstrationen gab es jedoch zahlreiche Fälle, in denen Journalisten verletzt oder verhaftet wurden. Natürlich müssen wir vorsichtiger sein, aber wir können unsere Arbeit immer noch tun.»