SRG-Umfrage: No-Billag-Initiative hat schweren Stand
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss Umfrageinstitut gfs.bern lehnen 60 Prozent der Schweizer die No-Billag-Initiative ab.
- 38 Prozent der Urnengänger wollen sie annehmen.
38 Prozent jener, die abstimmen gehen wollen, würden die Initiative annehmen, wie das gfs.bern zu der im Auftrag der SRG durchgeführten Umfrage mitteilte. Die genannten Werte decken sich jedoch nicht mit der Wahrnehmung der Umfrageteilnehmer: Sie gingen davon aus, dass die Initiative nur hauchdünn abgelehnt wird.
Die Meinungen sind indes bereits ziemlich gefestigt – 74 Prozent äusserten sich dezidiert (48 Prozent davon Nein, 26 Prozent Ja). Damit ist gemäss gfs die Meinungsbildung überdurchschnittlich weit fortgeschritten. Dies schränke die Möglichkeiten eines Meinungswandels in den nächsten Wochen zwar ein, unmöglich seien Veränderungen jedoch nicht.
An den Umfragewerten lässt sich die parteipolitische Polarisierung ablesen: Je weiter politisch rechts, desto höher ist die Zustimmung der Initiative, wie es weiter heisst. Erst im Umfeld der SVP ist die Initiative jedoch mehrheitsfähig. Bei ihr ist die Sympathie am höchsten; die Anhänger der Grünen machen den grössten Anteil bei der Ablehnung aus. Demographisch gesehen würde die Initiative eher in der lateinischen Schweiz, von den über 30-Jährigen und den Menschen mit mittlerem Einkommen abgelehnt. Die 18 bis 30-Jährigen äusserten sich mehrheitlich für die Initiative.
Bei der Ablehnung sind laut der Umfrage zwei Argumente mehrheitsfähig: die Gebühren für die Unternehmen sowie, dass die SRG sparen muss. Die Befürworter können derweil mit vier mehrheitsfähigen Botschaften aufwarten, so zum Beispiel mit der Furcht vor der Abhängigkeit von privaten Geldgebern oder mit der Qualität des Mediensystems, die bei einer Annahme nicht aufrechterhalten werden könne.
Zweite Umfrage zeigt knappen Nein-Trend
Ebenfalls einen Nein-Trend, allerdings einen knappen, zeigt die dritte Umfrage des Marktforschungsinstituts marketagent.com. Würde am nächsten Wochenende abgestimmt werden, hätten sich 51,4 Prozent der Stimmwilligen gegen die Initiative ausgesprochen, teilte das Institut am Donnerstag mit. 40,9 Prozent würden sie befürworten, 7,7 Prozent zeigten sich noch unentschlossen.