St. Galler Drittklässler attackiert Lehrerin
In St. Gallen musste kürzlich die Kantonspolizei ausrücken, weil ein Goldacher Drittklässler eine Lehrerin angriff. Kein Einzelfall.
Das Wichtigste in Kürze
- In Goldach SG hat ein Drittklässler nach einem Streit eine Lehrerin attackiert.
- Die Situation eskalierte derart, dass Polizei und Kesb involviert werden mussten.
- Derartige Vorfälle häufen sich im Kanton.
In einem Schulhaus in Goldach eskaliert am 11. März ein Streit zwischen zwei Schülern. Als dabei eine Lehrerin schlichtend eingreift, wird sie von einem der Streithähne, einem Drittklässler, ebenfalls geschlagen. Das berichtet das «St.Galler Tagblatt».
Die Situation eskaliert derart, dass die Kantonspolizei gerufen werden muss und die Kesb informiert wird. Trotzdem ist der Fall bislang nicht an die Öffentlichkeit gelangt.
Lehrerin «will hier nicht mehr arbeiten»
Laut dem Bericht soll es nicht der einzige derartige Vorfall im Kanton sein: «Aus gut unterrichteten Kreisen der Schule» heisst es, zwei junge Lehrerinnen und eine erfahrene Kindergärtnerin hätten wegen der Thematik ihre Stellen gar gekündigt.
Eine der jungen Frauen habe gleich drei «sehr schwierige Schüler» in ihrer Klasse gehabt und sei mehr als einmal mit Fäusten traktiert worden. Die andere Lehrerin habe sich nicht genug unterstützt gefühlt. Auch die Kindergärtnerin habe ihre Kündigung damit begründet, dass sie «hier nicht mehr arbeiten will».
Lehrer: «Ton wird rauer»
Verbale und körperliche Angriffe auf Lehrpersonen nehmen zu, ist sich der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) sicher. Zentralsekretärin Franziska Peterhans sieht Ton und Sprache in Gesellschaft und Politik rauer werden. «Autoritäten wie Pfarrer, Ärzte und auch Lehrpersonen sind deutlich weniger anerkannt», wird sie in «Bildung Schweiz» zitiert.
Eine offizielle Statistik dazu gibt es nicht. In den meisten Fällen werde auch gar keine Anzeige erstattet, erklärt die Kantonspolizei. Stattdessen wird das Geschehene im Klassenverbund aufgearbeitet und intern versucht zu lösen.