St. Galler Regierungsratspräsident erwartet keine Wunder von Fussfesseln

Hausarrest statt Gefängnis: Seit diesem Jahr können verurteilte Personen ihre Haftstrafe zu Hause absitzen. Die elektronischen Fussfesseln sind aber bei weitem nicht für alle geeignet. Nau war bei der Präsentation in St. Gallen dabei.

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St. Galler Kantonsrat erwartet keine Wunder von Fussfesseln - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit anfang 2018 kann ein verurteiler Straftäter ein Gesuch für eine Fussfessel beim Kanton stellen.
  • Die St.Galler Regierung betont, dass die Fussfessel für gefährliche Täter nicht geeignet ist.
  • Im ersten Quartal wurde in St.Gallen noch niemandem eine Fussfessel umgebunden. Ein Gesuch liegt bis jetzt vor.

Seit dem 1. Januar ist es in der Schweiz gesetzlich möglich, elektronische Fussfesseln als Ersatz für eine Freiheitsstrafe zu tragen. Dieser Strafvollzug wurde heute für den Kanton St. Gallen vorgestellt. Nau war mit dabei.

Fünf Fussfesseln gekauft

Die jährlichen Fixkosten für den Überwachungsserver kostet den Kanton St.Gallen knapp 100'000 Franken. Die Kostenpauschale für eine Fussfessel beträgt 120.- Schweizer Franken pro Tag, wobei die verurteilte Person 20.- pro Tag übernehmen muss.

Der Kanton St.Gallen hat sich seit der Änderung des Bundesrechts, mit fünf Fussfesseln eingedeckt. «Bis jetzt mussten wir noch niemandem die Fussfesseln anziehen», sagt Stefan Monstein, Leiter der Bewährungshilfe. «Es liegt bis jetzt erst ein Gesuch vor.»

Für gefährliche Täter nicht geeignet

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Stefan Monstein im Nau-Interview - Nau

Dass die elektronische Überwachung kein Allzweckmittel gegen die Kriminalität ist, davor warnt der St.Galler Regierungspräsident Fredy Fässler: «Die elektronische Überwachung ist ein Zusatzinstrument beim Strafvollzug. Die Fussfessel kann mit der Halbgefangenschaft verglichen werden.» Weiter müsse sich die Gesellschaft bewusst sein, dass eine Fussfessel für gefährliche Täter nicht geeignet sei.

Obwohl dieser Vollzug nur für einen kleinen Teil der Straftäter sinnvoll ist, betont Fredy Fässler, dass die elektronische Überwachung auch etwas Gutes an sich habe: «Personen mit milderen Straftaten, werden dadurch nicht aus ihrem sozialen Umfeld gerissen und verlieren weniger oft ihre Arbeit.»

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Fredy Fässler im Nau-Interview - Nau

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