Staatsanwalt fordert Gefängnis für Mitangeklagte von Steinmetz
Die Mitangeklagten im Prozess von Beny Steinmetz sollen zwischen drei und fünf Jahren ins Gefängnis. Das Urteil wird am 22. Januar verkündet.
Das Wichtigste in Kürze
- Beny Steinmetz und drei Mitangeklagte stehen wegen Korruption vor Gericht.
- Die Genfer Staatsanwaltschaft fordert für die Mitangeklagten mehrjährige Haftstrafen.
- Der 64 Jahre alte Steinmetz ist mit dem Abbau von Eisenvorkommen in Guinea reich geworden,
Im Genfer Prozess gegen den französisch-israelischen Milliardär und Bergbaumagnaten Beny Steinmetz hat der Staatsanwalt am Donnerstag Gefängnisstrafen zwischen zwei und fünf Jahren für drei Mitangeklagte gefordert. Der Ankläger sieht alle Bestandteile von Korruption in der Sache für gegeben.
Der 64 Jahre alte Steinmetz ist mit dem Abbau von Eisenvorkommen in Guinea reich geworden.
Die Schürfrechte soll er sich durch Bestechung fremder Amtsträger und Urkundenfälschung gesichert haben. Steinmetz, der eine Zeit lang in Genf residierte, lebt heute in Israel.
Urteil am 22. Januar
Sieben Jahre nach der Eröffnung des Verfahrens durch die Genfer Staatsanwaltschaft muss sich Steinmetz seit Montag für die ihm vorgeworfenen Taten verantworten. Er selber bestreitet die Vorwürfe. Sein Anwalt Marc Bonnant will an diesem Freitag auf Freispruch plädieren.
Von den elf aufgebotenen Zeugen war am Mittwoch niemand vor Gericht erschienen. Das Urteil wird am Freitag kommender Woche (22. Januar) erwartet.
Die Genfer Staatsanwaltschaft wirft dem Geschäftsmann vor, 2005 einen «Korruptionspakt» mit dem damaligen guineischen Präsidenten Lansana Conté und dessen vierter Ehefrau Mamadie Touré geschlossen zu haben. Laut der Anklageschrift hatte die vierte Ehefrau von Conté einen grossen Einfluss auf ihren 2008 verstorbenen Ehemann.
Drei Mitangeklagte
Steinmetz soll Touré, die heute in den USA lebt, zwischen 2006 und 2012 zehn Millionen Dollar Bestechungsgelder gezahlt haben, unter anderem über Schweizer Bankkonten. Im Gegenzug soll die Beny Steinmetz Group Resources (BSGR) Konzessionen erhalten haben, um die Eisenvorkommen der Simandou-Mine zu nutzen. Die Bestechung soll auch zum Ziel gehabt haben, den Konkurrenten Rio Tinto auszubooten.
Die Genfer Staatsanwaltschaft wirft Steinmetz weiter vor, zur Verschleierung dieser korrupten Machenschaften undurchsichtige Firmenkonstrukte geschaffen zu haben.
Viele davon wurden laut der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisation (NGO) Public Eye von Genf aus über die Beratungsfirma Onyx Financial Advisors gesteuert, deren Ex-Direktorin ebenfalls auf der Anklagebank sitzt.
Als dritter Angeklagter muss sich ein französischer Unternehmer im selben Fall wegen Korruption und Urkundenfälschung verantworten.