Korruptionsvorwürfe – Beny Steinmetz steht in Genf vor Gericht
Der Diamanten-Milliardär ist in Not: Nun muss sich Beny Steinmetz vor dem Gericht beweisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Beny Steinmetz steht aufgrund Korroptionsvorwürfen in Genf vor dem Gericht.
- Der Milliardär bestreitet die Beschuldigungen.
- Der Prozess wird veraussichtlich bis am 15. Januar 2021 dauern.
In Genf hat Montag der Prozess gegen den französisch-israelischen Milliardär und Bergbaumagnat Beny Steinmetz begonnen. Der 64-Jährige ist mit dem Abbau von Eisenvorkommen in Guinea reich geworden. Die Schürfrechte soll er sich durch Bestechung fremder Amtsträger und Urkundenfälschung gesichert haben.
Sieben Jahre nach Eröffnung des Verfahrens durch die Genfer Staatsanwaltschaft muss sich Beny Steinmetz nun für die vorgeworfenen Taten verantworten. Er selber bestreitet die Vorwürfe. Sein Anwalt Marc Bonnant will auf Freispruch plädieren.
Die Genfer Staatsanwaltschaft wirft Beny Steinmetz vor einen«Korruptionspakt» von 2005 vor. Diesen soll er mit dem damaligen guineischen Präsidenten Lansana Conté und dessen vierten Ehefrau Mamadie Touré geschlossen haben. Laut der Anklageschrift hatte die vierte Ehefrau von Conté einen grossen Einfluss auf ihren 2008 verstorbenen Ehemann.
Steinmetz soll Touré, die heute in den Vereinigten Staaten lebt, zwischen 2006 und 2012 zehn Millionen Dollar Bestechungsgelder gezahlt haben. Unter anderem über Schweizer Bankkonten. Im Gegenzug soll die Beny Steinmetz Group Resources (BSGR) Konzessionen erhalten haben, um die Eisenvorkommen der Simandou-Mine zu nutzen. Die Bestechung soll auch zum Ziel gehabt haben, den Konkurrenten Rio Tinto auszubooten.
Beny Steinmetz: Undurchsichtige Firmenkonstrukte
Ausserdem wird Steinmetz vorgeworfen, dass er zur Verschleierung dieser korrupten Machenschaften undurchsichtige Firmenkonstrukte geschaffen hat. Viele davon wurden laut der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisation (NGO) Public Eye von Genf aus über die Beratungsfirma Onyx Financial Advisors gesteuert. Deren Ex-Direktorin ebenfalls auf der Anklagebank sitzt.
Als dritter Angeklagter muss sich ein französischer Unternehmer im selben Fall wegen Korruption und Urkundenfälschung verantworten. Steinmetz, der eine Zeit lang in Genf residierte, lebt heute in Israel. Dass Mamadie Touré vor Gericht erscheinen wird, um als Zeugin auszusagen, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
Der Prozess dauert voraussichtlich bis am 15. Januar.