Die Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) ordnet die strafrechtliche Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche an.
Jacqueline Fehr (SP)
Jacqueline Fehr (SP) leitet die Zürcher Justizdirektion. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Missbrauchsfälle bei der katholischen Kirche sollen aufgearbeitet werden.
  • Jacqueline Fehr hat der Staatsanwaltschaft einen entsprechenden Auftrag gegeben.
  • Viele der Fälle könnten jedoch verjährt sein.
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Die Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) hat eine strafrechtliche Aufarbeitung der Missbrauchsfälle bei der katholischen Kirche gefordert. Sie hat der Staatsanwaltschaft einen entsprechenden Auftrag gegeben. Die Zürcher Staatsanwaltschaft soll nun mit den Kollegen aus den anderen Kantonen Vorschläge ausarbeiten, wie eine solche Untersuchung aussehen könnte, sagte Fehr in der Sendung «Rendez-vous» von Radio SRF1.

Fehr sagte, der Churer Bischof Joseph Bonnemain, der bei der Kirche für die Aufarbeitung zuständig ist, habe zugesagt, Kontakt mit dem Chef der Zürcher Staatsanwaltschaft aufzunehmen.

Strafrechtliche Konsequenzen sind fraglich

Ob die Fälle noch strafrechtliche Konsequenzen haben werden, ist fraglich. Viele dürften verjährt sein. Ziel müsse aber sein, dass solche Fälle in der katholischen Kirche in Zukunft nicht mehr vorkommen, sagte die Zürcher Justizdirektorin. Auch stelle sich die Frage, ob und wie vertuscht wurde.

Katholische Kleriker und Ordensangehörige haben in der Schweiz in den vergangenen 70 Jahren mindestens 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen. Das zeigt die erste Analyse von Geheimarchiven römisch-katholischer Institutionen durch Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich (UZH).

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