Stadler widerspricht Berichten über russische Beteiligung in Minsk
Belarus plant, das Stadler-Werk mit einem russischen Partner wieder hochzufahren. Stadler dementiert.
Das Stadler-Werk in Minsk soll Medienberichten zufolge wieder hochgefahren werden. Die Regierung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko sei auf der Suche nach einem russischen Partner für dieses Werk, heisst es in einem Artikel der Tamedia-Zeitungen (online). Stadler bezeichnet dies allerdings als Spekulation.
Verkehrsminister Alexej Ljachnowitsch habe vor dem belarussischen Parlament verlauten lassen, dass Belarus «gemeinsam mit der Russischen Föderation an der Wiederherstellung der Produktion bei Stadler Minsk arbeitet». So zitiert Tamedia die staatliche Nachrichtenagentur «Belta» von Belarus. Dabei überlege man sich, ob mit einem russischen Unternehmen «eine Art Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden soll, um die Produktion wiederherzustellen», so Ljachnowitsch.
Rolle von Pawel Latuschka
In regimenahen belarussischen Medien wurden der russische Bahnbaukonzern Transmaschholding und die etwas kleinere Dinara-Gruppe als mögliche russische Partner für das Stadler-Werk genannt. Für Stadler könnte es gemäss dem Artikel schwierig werden, ein solches «Angebot» des Regimes Lukaschenko abzulehnen.
Die Zeitung stützt sich dabei auf Aussagen von Pawel Latuschka, einem im Exil lebenden Mitglied der belarussischen Opposition und ehemaligen Minister. Gegenüber der Nachrichtenagentur AWP weist Stadler in einer Stellungnahme die Gerüchte zurück.
Rückgang der Mitarbeiterzahl
Stadler-Chef Spuhler lässt sich folgendermassen zitieren: «Stadler hat absolut keine Anzeichen, dass Belarus Pläne hat, an den Eigentumsverhältnissen unseres Werks in Minsk etwas zu ändern», sagte er. «Spekulationen über Enteignungen oder russische Beteiligungen entbehren jeglicher objektiver Grundlage. Stadler weist solche Spekulationen entschieden zurück.»
Man habe die Sanktionen immer zu 100 Prozent eingehalten, so Spuhler weiter. Stadler hat seit 2014 ein Werk in Minsk. Die Anzahl der dort beschäftigten Mitarbeitenden sank laut Spuhler von rund 2000 auf noch 200.