Standortregionen fordern 800 Millionen Franken für Tiefenlager
Im kommenden Jahr soll bekannt gegeben werden, wo in der Schweiz das Tiefenlager für radioaktive Abfälle gebaut werden soll. Die drei möglichen Standortregionen Jura-Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost fordern nun eine verbindliche Zusage für eine Abgeltung in Höhe von mindestens 800 Millionen Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die drei potenziellen Standortregionen seien bereit, einen Beitrag zur Lösung einer nationalen Aufgabe zu leisten, teilten sie am Mittwoch mit.
Dies aber nicht zum Nulltarif, sondern zu einem Beitrag von mindestens 800 Millionen Franken, wie ursprünglich von den Entsorgungspflichtigen vorgesehen.
Das Sachplanverfahren geologische Tiefenlager legt fest, wie die Standorte ausgewählt werden. Es sieht vor, dass die Standortregionen und -kantone gegen Ende der laufenden dritten Verfahrensetappe gemeinsam mit den Entsorgungspflichtigen Verhandlungen über finanziellen Entschädigungen führen sollen.
Die Regionen Jura-Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost fordern nun in einem gemeinsamen Schreiben an die Verwaltungskommission des Stilllegungs- und Entsorgungsfonds (Stenfo) verbindliche Zusagen im Rahmen der Kostenstudie 2021, wie es in der Mitteilung heisst. Den Fonds äufnen die entsorgungspflichtigen Kernkraftwerksbetreiber, verwaltet wird er von einem unabhängigen Gremium.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten für die Stilllegung und den Rückbau der Kernkraftwerke sowie für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle werden in der jüngsten Kostenstudie aus dem Jahr 2016 auf knapp 24 Milliarden Franken beziffert.
Im kommenden Jahr wird die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) bekanntgeben, welchen Standort sie weiterverfolgen will. Für diesen wird sie ein Rahmenbewilligungsgesuch einreichen.