Stapo Winterthur wehrt sich gegen Medien-Vorwürfe

Felix Müller
Felix Müller

Winterthur Stadt,

Eine «Sonntagsblick»-Reportage verortet im Korps der Stadtpolizei Winterthur eine Angstkultur. Am Abend verteidigt die Stapo ihren Kommandanten.

Sartory
In der Kritik: Anjan Sartory. - Polizei

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Stadtpolizei Winterthur soll ein neuer Kommandant einen Kulturwandel umsetzen.
  • Ein Medienbericht zeichnet jetzt aber ein ganz anderes Bild.
  • Die Polizei wehrt sich gegen die Anschuldigungen und verteidigt ihren Kommandanten.

In der Stadtpolizei Winterthur rumort es seit längerem gewaltig. Nach dem Selbstmord von zwei Quartierpolizisten fand ein externer Untersuchungsbericht des Stadtrates, dass gravierende Mängel in der Führungskultur herrschten und Kritik an Vorgesetzten nicht geduldet wurde.

Seit Februar soll der neue Kommandant Anjan Sartory darum einen Kulturwandel herbeiführen. Doch auch sein Stil ist jetzt vom «Sonntagsblick» als eine «Angstkultur» beschrieben worden.

Hälfte der Geschäftsleitung krankgeschrieben

So hätte ein Konflikt dazu geführt, dass seit Mai die Hälfte der Geschäftsleitung der Stadtpolizei Winterthur krankgeschrieben ist. Darunter auch der stellvertretende Kommandant. Es gehe um Schlafstörungen und Burnout-ähnliche Symptome.

Polizeiauto Ausraster Streit suizide
Polizeiauto der Stadtpolizei Winterthur - Stadtpolizei Winterthur

Bei der Auseinandersetzung sei es um einen Artikel im «Landboten» aus dem April gegangen. Darin wurde über Kritik an Sartory bei der Ombudsstelle berichtet. Diese «Verräter» seien aufgefordert worden, sich zu zeigen.

Daneben kritisieren anonyme «Insider» den neuen Kommandanten. Er führe autoritär und wolle mit «Herr Kommandant» angesprochen werden. «Seit der neue Kommandant da ist, zerfleischt sich das Korps in Machtkämpfen. Teamwork ist passé. Eine Schrei- und Wutkultur sowie Misstrauen prägen das Bild.» Eine weitere Person sagt: «Es herrscht wieder eine Angstkultur.»

Stapo wehrt sich und verteidigt Sartory

Am selben Abend wehrt sich die Stadtpolizei per Medienmitteilung gegen die Darstellung. «Wir dementieren die im Artikel gemachten Unterstellungen in aller Form. Diese sind Ausdruck eines Konflikts mit Einzelpersonen und zielen darauf ab, durch Diskreditierung der Verantwortlichen eine Krise herbeizureden.»

Sartory geniesse sehr grossen Rückhalt in der Mannschaft und im Kader sowie das vollste Vertrauen des Stadtrats. «Kommandant Anjan Sartory führt sowohl das Kader als auch das Korps umsichtig und pflegt einen offenen und kooperativen Führungsstil.

Die geschilderten Vorwürfe seien im April in einem anonymen Brief erhoben worden. «Diese wurden sorgfältig abgeklärt und konnten nicht erhärtet werden.» Die Stadtpolizei sei auf dem richtigen Weg, den geforderten Kulturwandel umzusetzen und werde diesen Weg weiter fortsetzen.

Kommentare

User #1094 (nicht angemeldet)

Generation Z und jünger haben halt Mühe mit paramilitärischer Organisation

User #4465 (nicht angemeldet)

Künzle/Fritschi sind wahrlich nicht zu beneiden!

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