Starbucks

Starbucks in Thun BE kann seit Monaten nicht eröffnen

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Thun,

Seit Monaten steht man in Thun beim geplanten Starbucks vor verschlossenen Türen. Der Café-Riese kämpft mit Bauarbeiten. Und offenbar gibts auch Personal-Not.

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Seit Monaten steht beim geplanten Starbucks in Thun BE «open soon» (öffnet bald). - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Eröffnung des Starbucks in Thun BE im Herbst konnte nicht wie geplant stattfinden.
  • Der Café-Riese sucht noch weiter Personal und kämpft mit Verzögerungen in der Bauphase.
  • Die lokalen Betriebe blicken derweil gelassen auf die neue Konkurrenz.

Dieses Café-Comeback hapert!

Vergangenen Mai kündigte die US-amerikanische Café-Kette Starbucks überraschend ihre Rückkehr nach Thun BE an. 20 Jahre nachdem sich die Kette aus Thun nach nur zwei Jahren zurückzog.

Im Herbst 2024 hätte der Laden im Pavillon gleich beim Bahnhof eigentlich öffnen sollen. Im Sommer wurden dort zwar ein Logo und ein Hinweis mit «open soon» (öffnet bald) montiert.

Doch Kaffeetrinken kann man dort auch heute noch nicht – die Türen sind noch immer verschlossen.

Laut Nau.ch-Informationen kam Starbucks unter anderem der Fachkräftemangel dazwischen. Nicht nur Baristas im Stundenlohn sind in Thun offenbar Mangelware, sondern auch Filialleiter.

Die entsprechenden Stellenanzeigen wurden mehrfach auf verschiedenen Job-Portalen aufgeschaltet.

Und das, obwohl sich die Mitarbeitersituation in Thun zuletzt wieder leicht verbessert hat, wie Branchenkenner Marco Seiler verrät.

Branchenkenner: «Arbeitgeber müssen attraktive Bedingungen anbieten»

Der Inhaber der «Quartierbeiz 13» in Thun und Co-Präsident von «Gastro Oberland West» sagt zu Nau.ch: «Entscheidend sind angemessene Löhne und gute Bedingungen, um Mitarbeitende zu finden.»

Er erklärt: «Es ist nach wie vor ein Arbeitnehmermarkt, in dem der Arbeitgeber sich mit attraktiven Bedingungen beim Arbeitnehmer bewerben muss.»

Neben Lohn, Arbeitszeiten und Benefits ist dabei auch die zwischenmenschliche Zusammenarbeit entscheidend.

Wie die Arbeitsbedingungen bei Starbucks aussehen, kann und will Seiler nicht beurteilen.

Er hat aber noch eine andere Vermutung, warum die Café-Kette Mühe hat, Personal zu finden. «Thun tickt anders – wir sind keine Studentenstadt. Es ist daher schwieriger, Mitarbeitende tagsüber im Stundenlohn zu finden.»

Auf Anfrage von Nau.ch weicht Starbucks Fragen zur erschwerten Personalsituation aus. Die verspätete Eröffnung erklärt man mit «Verzögerungen in der Bauphase».

Und die Kaffee-Kette dementiert, dass man noch keine Angestellten gefunden habe.

«Unser Team für die Filiale in Thun ist bereits zusammengestellt und bereit, unsere Gäste zu empfangen», heisst es.

Starbucks verschiebt Eröffnung nun auf Februar

Jedoch: «Wir arbeiten weiterhin daran, unser Team auszubauen, um die bestmögliche Servicequalität zu gewährleisten.» Damit lassen sich wohl die immer noch aufgeschalteten Inserate erklären.

Nach der geplanten Eröffnung im Herbst hat die Kette nun ein neues Ziel vor Augen.

Trinkst du gerne Kaffee bei Starbucks?

«Die Eröffnung unserer Filiale ist definitiv für Februar geplant», heisst es. Ein konkretes Eröffnungsdatum könne man aufgrund der Verzögerungen in der Bauphase nicht nennen.

Starbucks freue sich, «bald wieder Teil der Thuner Gemeinschaft zu sein». Man sei überzeugt, dass sich das Angebot «ideal in das bestehende gastronomische Angebot einfügen wird».

Lokale Cafés blicken gelassen auf neue Konkurrenz

Die lokal verankerten Cafés fürchten den Markt-Wiedereintritt des amerikanischen Riesen nicht, wie Marco Seiler von «Gastro Oberland West» versichert.

«Ich glaube nicht, dass Starbucks zur Konkurrenz wird. Treue Kundinnen und Kunden werden eher nicht zu Starbucks wechseln. Dafür dürften sich vermehrt Jüngere für das neue Angebot entscheiden.»

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Starbucks wird insbesondere das Take-Away-Angebot um den Bahnhof Thun aufmischen. (Archivbild) - keystone

Allerdings: «Im Take-away-Markt rund um den Bahnhof könnte Starbucks sehr wohl Umsätze erzielen, die anderswo dann fehlen.»

Die Starbucks-Filiale im Bahnhof Thun habe «durchaus Potenzial», findet er. «Gerade bei Touristinnen und Touristen.»

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Kommentare

User #2422 (nicht angemeldet)

Starbucks ist auf der #BDS Liste ganz oben, das gehört Boykottiert mit vielen anderen ausbeuter.

User #5789 (nicht angemeldet)

Starbucks, dann geht doch! Heim zum Donny! Husch-husch: (M)ake (A)merika (G)reat (A)gain. Aber bitte drüben, nicht in der Schweiz. Wollte im alten Starbucks in Thun tatsächlich mal einen Kaffee trinken. Das erste und letzte Mal. Nach 5 Min. anstehen mit hässigem G'soggs die Pappbecher und Preise gesehen. Rechtsum kehrt und Abmarsch zum nächsten echten Café. Bei einer gemütlichen Tasse Kaffee nette, aufgestellte Leute getroffen. Das war ein Highlight. Nicht Starbucks. Wenn ich hier bei uns einen Kaffee to go will, geh' ich zum Lidl mit eigenem Becher und bekomme ihn dort frisch für 1 Franken aus dem Automaten.

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