Starker Rückgang der lokalen religiösen Gruppen in der Schweiz
Die Zahl der religiösen Gruppen in der Schweiz nimmt ab, während das Durchschnittsalter steigt.
In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Zahl der lokalen religiösen Gruppen in der Schweiz um sieben Prozent abgenommen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden stieg an, wie eine in der Zeitschrift «Social Change in Switzerland» veröffentlichte Studie zeigt.
Insbesondere reformierte und katholische Kirchen haben viele lokale Gruppen verloren. Auch in der muslimischen Gemeinschaft der Schweiz sei die Zahl der Moscheen leicht zurückgegangen, obwohl die Zahl der regelmässigen Teilnehmenden zugenommen habe.
Die evangelikal-charismatischen Gemeinschaften oder auch Pfingstbewegungen seien weltweit auf dem Vormarsch. In der Schweiz seien seit 2008 über 200 neue Gruppen dieser Art entstanden.
Alterungstrend bei geistlichen Leitern
Die Zahl der lokalen Gemeinschaften und regelmässigen Teilnehmenden von 2008 bis 2022 sei aber stabil geblieben, da ebenso viele Gruppen wieder verschwunden seien. Zurück ging laut Studie auch Anteil Bevölkerung, Gottesdiensten Zeremonien teilnimmt. Er sei Untersuchungszeitraum von 11,6 auf 9,5 Prozent gesunken.
Gemäss Studie ist bei geistlichen Leitern Durchschnittsalter von 50,8 auf 53,8 Jahre gestiegen. Diese Alterungstendenz zeige sich nicht nur bei den anerkannten christlichen Kirchen, sondern auch bei evangelikalen Gemeinschaften sowie Muslimen, Juden, Buddhisten und Hindus in der Schweiz.
Auf Basis zwei Vollerhebungen repräsentativen Umfragen untersuchte Team Religionssoziologen verschiedener Schweizer Universitäten Zahl lokalen religiösen Gruppen in der Schweiz zwischen 2008 und 2022.