Aarau

Rekord-Austritte erschüttern reformierte Kirche Aargau

Keystone-SDA Regional
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Aarau,

Aus der reformierten Kirche Aargau sind 2023 mehr Mitglieder ausgetreten als je zuvor.

kirchenbank
Eine Kirchenbank in einer Kirche. (Symbolbild) - Keystone

Aus der reformierten Kirche Aargau sind letztes Jahr 4892 Personen ausgetreten. Die Austrittsquote war mit 3,5 Prozent höher als je zuvor, wie die Landeskirche am Freitag mitteilte. Per Ende 2023 zählten die 74 reformierten Kirchgemeinden im Aargau noch 138’610 Mitglieder.

205 Personen seien letztes Jahr in die reformierte Kirche im Aargau eingetreten, womit sich ein Minus von 4687 Mitgliedern ergab. Wenn man die demografische Entwicklung berücksichtige, sei die Gesamtzahl der Mitglieder um 5545 (Vorjahr: 4529) zurückgegangen.

Der demographische Rückgang von 858 Mitgliedern entstand, weil die Zahl der Sterbefälle und Wegzüge grösser war als die der Geburten/Taufen und Zuzügen.

Die meisten Austretenden hätten keine Gründe für ihren Austritt angegeben, schreibt die Landeskirche. In den wenigen vorliegenden Schreiben würden fehlender Bezug zur Kirche, fehlender Glaube, der Übertritt zu einer anderen Glaubensgemeinschaft und finanzielle Aspekte genannt.

Finanzielle Not treibt zum Kirchenaustritt

Auffällig sei, dass im Jahr 2023 nicht nur «steuerliche Gründe» angegeben wurden sondern viele betont hätten, dass das Geld für den Lebensunterhalt dringend gebraucht werde.

Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg lässt sich in der Mitteilung wie folgt zitieren: «Natürlich machen uns die hohen Austrittszahlen Sorgen, insbesondere da wir sehen, dass kirchliches, diakonisches Engagement angesichts der stetig steigenden Armutszahlen wichtig ist und bleibt.»

Die Kirche Sarmenstorf im Aargau.
Die Kirche Sarmenstorf im Aargau. - Nau.ch / jpix.ch

Der «Nachhol-Effekt» bei Taufen und kirchlichen Trauungen, den es nach dem Lockdown von 2020 in den Jahren 2021 und 2022 gab, habe sich 2023 nicht fortgesetzt.

Letztes Jahr seien in der reformierten Kirche Aargau 601 Kinder getauft (Vorjahr: 796) und 1056 junge Erwachsene konfirmiert (1122) worden.

101 Paare liessen sich kirchlich trauen (112), darunter drei gleichgeschlechtliche Paare. Auch die Zahl der kirchlichen Bestattungen nahm um 4,7 Prozent auf 1540 ab.

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Kommentare

User #3856 (nicht angemeldet)

Man vertraut diesen Pfarrern nicht mehr, das ist es.

User #2225 (nicht angemeldet)

Kein Wunder. Die Kirchen sind so kalt und elitär geworden. Würden die sich mal richtig um ihre Schäfchen kümmern, dann wäre es anderst. Meine alte Mutter zbsp. hat nie nur einen Anruf, Besuch oder ähnliches bekommen und war jahrelang der kath-Kirche treu. Ich kann jeden verstehen der diesen Instititutionen den Rücken kehrt, obwohl es schon traurig und tragisch ist. Die Verantwortlichen kapieren nichts.

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