Steuern: Die regionalen Unterschiede sind gewaltig

Oliver Borner
Oliver Borner

Bern,

Die Steuerbelastung in der Schweiz sank in den letzten zehn Jahren in den meisten Kantonen. Trotzdem gibt es regional riesige Unterschiede.

Individualbesteuerung
Aus Sicht der Mehrheit der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK-N) entspreche die Individualbesteuerung den heutigen gesellschaftlichen Realitäten am besten. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Steuerbelastung ist vielerorts in den letzten Jahren gesunken.
  • Es gibt allerdings regional grosse Unterschiede.

Die Daten der Eidgenössischen Steuerverwaltung zeigen es eindrücklich: die regionalen Unterschiede bei der Steuerbelastung in der Schweiz sind gewaltig. Während eine Familie mit zwei Kindern, bei der Mann und Frau arbeiten und damit 150'000 Franken Brutto verdienen, in Baar (ZG) 2865 Franken für Kantons-, Gemeinde-, und Kirchensteuer abgibt, bezahlt sie im Les Verrières (NE) satte 20'865 Franken. Das ist mehr als das Siebenfache.

Trotz dieser deutlichen Unterschiede können sich alle Schweizer Bürger im Kollektiv freuen: Seit 2007 ist die Steuerbelastung in allen Kantonshauptorten generell gesunken. Ein kinderloses Ehepaar mit einem Einkommen von 100'000 Franken zahlt überall weniger Steuern als noch vor zehn Jahren. Die einzige Ausnahme dabei ist Schwyz, wo das Paar 0,7 Prozent – also 100 Franken mehr – bezahlen muss.

Zug Spitzenreiter, kaum Veränderungen in Bern

Die grössten Entlastungen für die Steuerzahler lassen sich im Kanton Zug (-37 Prozent) und Genf (-29 Prozent) feststellen. Am wenigsten hat sich die Lage in der Hauptstadt Bern (-0.9 Prozent) verändert. Die Berner zahlen somit etwa gleich viel wie 2007, wie Berechnungen des «Tages-Anzeigers» zeigen.

Schlechtverdiener im Vorteil

Aus den Zahlen geht hervor, dass neben dem Wohnort vor allem die Höhe des Einkommens entscheidend ist. So zahlen in den meisten Orten die Einwohner am wenigsten, die am wenigsten verdienen. Dies zeigt sich beispielsweise in den Kantonen Wallis, Zürich oder St. Gallen.

Keine «Löcher» im Staatshaushalt

Trotz der Reduktionen nahm der Staat im letzten Jahrzehnt nicht weniger Steuern ein. Das Gegenteil ist der Fall, wie die Zahlen aus der Finanzstatistik zeigen: die Steuereinnahmen sind seit 2007 angestiegen, obwohl viele Kantone ihre Steuern gesenkt haben.

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