Steuerparadies Kilchberg ZH wird bald teurer
Seit 2018 beträgt der Steuerfuss in der Gemeinde Kilchberg ZH 72 Prozent. Dieser soll im Steuerparadies aber ab 2026 auf 76 Prozent steigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die steuergünstigste Gemeinde des Kantons Zürich will den Steuerfuss ab 2026 anheben.
- Der Gemeinderat von Kilchberg ZH nennt drei Hauptgründe dafür.
- Einer davon sei das grosse Bevölkerungswachstum und die damit verbundenen Kosten.
Kilchberg gilt nicht nur als teuerste Gemeinde der Schweiz, sondern auch als Steuerparadies des Kantons Zürich: Seit 2018 ist der Steuerfuss 72 Prozent tief. Während dies auch in den nächsten zwei Jahren noch so bleiben wird, dürfte sich dies aber ab 2026 ändern.
Laut der «Zürichsee-Zeitung» soll der Steuerfuss ersten Berechnungen zufolge auf 76 Prozent erhöht werden. So hoch sei dieser zuletzt 2017 gewesen.
Nach Angaben des Gemeinderats gebe es drei Hauptgründe, die finanziell immer belastender werden: das grosse Bevölkerungswachstum, der hohe Renovationsbedarf bei Gemeindeliegenschaften und der tiefe Selbstfinanzierungsgrad der Gemeinde.
Der erste Grund führe gerade im Schulbereich zu höheren Kosten. Ein grosser Teil der durch das Bevölkerungswachstum steigenden Steuereinnahmen fliesse zudem direkt in den kantonalen Finanzausgleich. Ausserdem hätten viele der Zuzüger Kinder.
«Die Schule und weitere Infrastruktur kosten»
«Es ziehen zwar schon viele Doppelverdiener zu uns. Aber sie kommen nicht allein, sondern mit zwei bis drei Kindern. Die müssen alle zur Schule gehen. Die Schule und weitere Infrastruktur kosten», erklärt Gemeindepräsidentin Phyllis Scholl (FDP).
Im Moment würden sich die Ausgaben und Einnahmen dank der hohen Grundstückgewinnsteuern die Waage halten. Diese würden sich «auf einem Allzeithoch» befinden, weshalb der Gemeinderat früher oder später mit einem Rückgang rechne.
Dann würde auch der Druck auf eine Anpassung des Steuerfusses ansteigen. Deswegen gehe der Gemeinderat im Finanzplan für die Jahre 2025 bis 2027 von tieferen Grundstückgewinnsteuern aus. Zum Ausgleich sei die erwähnte Anhebung des Steuerfusses um vier Prozentpunkte vorgesehen.