Streit um Mumie - Stiftsbibliothekar könnte sich Tagung vorstellen
Seit über 200 Jahren liegt eine Mumie in der St. Galler Stiftsbibliothek. Ein Autor will sie nach Ägypten zurückführen. Jetzt könnte es eine Tagung dazu geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mumie Schepenese liegt seit über 200 Jahren in der St. Galler Stiftsbibliothek.
- Autor Milo Rau will die Mumie nun nach Ägypten zurückführen.
- Der Stiftsbibliothekar könnte sich dazu eine Tagung vorstellen.
Stiftsbibliothekar Cornel Dora könnte sich vorstellen, eine wissenschaftliche Tagung über die altägyptische Mumie Schepenese durchzuführen. Der Regisseur und St. Galler Kulturpreisträger Milo Rau hatte die Rückführung der 2600 Jahre alten Mumie nach Ägypten gefordert.
Er habe bereits mit einer Organisation über die Möglichkeit einer Tagung gesprochen, erklärte Dora am Montag an der Medienkonferenz zur neuen Ausstellung der Stiftsbibliothek über antike römische Literatur.
Er wolle aber über die Aktion vom vergangenen Donnerstag «zuerst ein paar Mal schlafen». Er hoffe, dass es nicht zu Störungen im Museumsbetrieb komme. Dora hatte die Forderung Raus vergangene Woche als unsachlich abgelehnt. Raus Theaterstück sei jetzt vorbei, sagte er am Montag.
Schepenese liegt seit über 200 Jahren in einem gläsernen Sarg im Barocksaal der St. Galler Stiftsbibliothek. Die Kuriosität gilt als heimliche Hauptattraktion. Diese «fragwürdige Zurschaustellung» sei einer Kulturstadt wie St. Gallen unwürdig, kritisierte Milo Rau. Er will seinen Kulturpreis in die Rückführung der Mumie investieren.
